Die Volleyballerinnen des TSV Flacht unterliegen im drittletzten Saisonspiel beim Tabellennachbarn Nawaro Straubing mit 1:3.
Henning Maak | Leonberger Kreiszeitung vom 07.04.25
Es war gegen 1.45 Uhr am Sonntagmorgen, als der Bus der Flachter Blaubären nach der Rückkehr aus Niederbayern wieder die heimischen Gefilde erreichte. Trainer Nico Reinecke machte auf der Heimfahrt eine besondere Stimmung aus: „Es war eine Mischung aus Traurigkeit und der Suche nach der Antwort auf die Frage, woran es denn nun letztendlich gelegen hat“, beschrieb er diese nach der 1:3 (21:25, 18:25, 25:18, 18:25)-Niederlage beim Tabellensechsten Nawaro Straubing nach gut eineinhalb Stunden Spielzeit.
Die Gäste kamen gut in die Partie der Tabellennachbarn und hatten beim 17:12 im ersten Durchgang den Vorteil auf ihrer Seite. Doch die Niederbayerinnen, aufgeputscht von der gut besuchten Halle, kämpften sich mehr und mehr in die Partie und drehten diese in eine 18:17-Führung und am Ende den Satzgewinn. „Es war klar, dass der Gewinner des ersten Durchgangs in der Folge im Vorteil ist“, meinte Reinecke. Im zweiten Satz konnten die TSV-Frauen diesen nur in der Anfangsphase offen gestalten, am Ende hatte Straubing neun Satzbälle.
Erst nach der zehnminütigen Pause nahm das Reinecke-Team dann sein Herz in beide Hände und entschied Durchgang drei klar für sich. Das Momentum konnten die Blaubären dann allerdings nicht für sich nutzen: Früh lagen sie im vierten Satz 0:5 und 3:10 zurück und konnten den Rückstand nicht mehr aufholen. „Straubing sind leider zwei spektakuläre Punkte mit viel Wucht über die Mitte gelungen. Das hat die Halle in Ekstase versetzt und die gegnerischen Spielerinnen haben sich zwei Zentimeter größer gefühlt“, meinte Reinecke.
Für ihn waren vor allem zwei Aspekte entscheidend für die Niederlage: Zum einen konnte er in Straubing in Britta Schammer nur noch eine gelernte Mittelblockerin aufbieten, nachdem die Saison für Marie-Christin Werner verletzungsbedingt gelaufen ist und sich Julia Schneider am Freitag mit einem Virus infiziert hatte. Kurzerhand funktionierte er die etatmäßige Außenangreiferin Pauline Kemper um. „Straubing hat schnell gemerkt, dass unsere Mitte nicht so funktioniert wie üblich“, meinte Reinecke.
Zum anderen ließ es sein Team wie schon so häufig in dieser Saison an Konstanz vermissen. „Wir leisten uns immer wieder unnötige Schwächephasen“, monierte der Blaubären-Coach. Auffällig war dies in Straubing beim Aufschlagspiel: Elf Assen standen zwölf Aufschlagfehler gegenüber. „Unglücklich war, dass diese zur Unzeit passiert sind, nämlich nicht bei einer 6:1-Führung sondern bei engen Spielständen“, bedauerte Reinecke.
Ein Stück weit schreibt der Coach diese Inkonstanz auch der geänderten Zielsetzung zur Winterpause zu, als eine Platzierung unter den ersten Fünf als Saisonziel ausgegeben wurde. „Das setzt die Mannschaft wohl unbewusst unter Druck und hemmt sie“, vermutet Reinecke, der daher die letzten beiden Saisonspiele entspannter angehen will.