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Der dritte Gigant: Binder Blaubären TSV Flacht gegen den Dresdner SC

Nach dem deutschen Meister SSC Schwerin und dem Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart beenden die Binder Blaubären TSV Flacht die Hinrunde und das Spieljahr 2025 mit dem dritten Gegner aus der Spitzenriege: Pokalsieger Dresdner SC gastiert erstmalig in der Bärenhöhle. 
 
Die Volleyball-Bundesliga unterliegt einem strikten Klassen-System. Die Mannschaften aus der unteren Tabellenregion haben gegen die Teams der Spitzengruppe keine Chance. Allein in dieser Spielzeit ließen die aktuell ersten Vier der Liga in allen Duellen mit den aktuell letzten Vier nur einen einzigen Satz liegen, Hamburg trotzte dem Dresdner SC einen solchen ab. Genau jener Dresdner SC bestreitet das Jahresabschlussspiel der 1. Bundesliga beim Tabellenletzten, den Binder Blaubären TSV Flacht. 
 
Allianz MTV Stuttgart, SSC Palmberg Schwerin und der Dresdner SC. Das sind die Antworten der meisten Volleyball-Interessenten, fragt man sie nach den drei größten Damen-Volleyball-Vereinen. Die Schwarz-Roten aus der sächsischen Hauptstadt blicken auf eine lange Historie zurück. Der heutige Stammverein wurde im Jahr 1990 nach der deutschen Wiedervereinigung gegründet, der Vorgänger-Verein bestand bereits seit 1898. Seit 1997 tritt die Mannschaft im deutschen Oberhaus an und hat sich seitdem eine beachtliche Titelsammlung zugelegt. Sechs Meistertitel stehen zu Buche, der erste 1999 nur zwei Jahre nach dem Aufstieg, dazu drei Titel in Serie von 2014-2016 und zuletzt der Erfolg 2021. Ganze sieben Mal stemmte das Team auch den DVV-Pokal, 1999 und 2016 zusammen mit dem Meistertitel sowie das jüngste Mal Anfang 2025. Einen besonderen Meilenstein in der Vereingeschichte markiert dazu der Challenge-Cup-Sieg im Jahr 2010, Dresdens einziger internationaler Titel, den die Mannschaft sogar in der eigenenStadt gewann. Der Verein blickt auf eine glorreiche Vergangenheit zurück und in eine goldene Zukunft.
 
Wenngleich Dresden nach der 2:3-Halbfinal-Pleite gegen den VfB Suhl seinen Pokalsieg in der laufenden Saison nicht verteidigen kann, steht der DSC mit dem derzeitigen vierten Tabellenplatz achtbar da. Dabei hatte die Mannschaft im Sommer acht Abgänge zu verzeichnen, unter anderem kehrte die langjährige Kapitänin Sarah Straube nach fünf Jahren in der ersten Mannschaft Elbflorenz den Rücken. Doch wie einst sie selbst rückten auch in diesem Sommer vielversprechende Talente aus dem Dresdner Nachwuchsteam VC Olympia Dresden nach. Teresa Ziegenbalg, Mette Pfeffer, Florentine Rosemann, Lena Olliges oder Emilia Schaarschmidt geben dem seit 2009 an Elbe residierenden Cheftrainer Alexander Waibl eine Bandbreite neuer Möglichkeiten. Entgegen der meisten ihrer Mitspieler ist es nicht ihr erster Auftritt in der Weissacher Bärenhöhle, sie alle waren bereits bei der Deutschen U18-Meisterschaft 2024 oder in den Duellen mit dem VCO in den Vorsaisons Gäste im Flacht. 
 
Die Rollen sind eindeutig verteilt. Wie schon Stuttgart und Schwerin ist Dresden für due Flachter Blaubären eine Kategorie zu groß. Jedoch hat das Team um die ehemalige Dresdner Jugendspielerin Hannah Kögler bereits gegen eben jene Übermannschaften eindrucksvoll gezeigt, wie viel Kampf in den Damen des TSV Flacht stecken kann. Zum Jahresende wartet in der bereits seit Tagen ausverkauften Heckengäusporthalle II erneut ein Spektakel.


Foto: Nils Wüchner


Volleyball-Bundesliga: TSV Flacht ohne Chance gegen Pokalsieger Dresden

Stand: 28.12.2025 19:12 Uhr

Die Volleyballerinnen des TSV Flacht hatten sich gegen den Dresdner SC viel vorgenommen und mussten sich am Ende doch deutlich geschlagen geben.

Von Michael Richmann

Die Volleyballerinnen des TSV Flacht hatten sich gegen den Dresdner SC viel vorgenommen und mussten sich am Ende doch deutlich geschlagen geben.

Der TSV Flacht musste sich dem Favoriten Dresdner SC deutlich mit 0:3 (14:25, 10:25, 13:25) geschlagen geben. Damit bleiben die Aufsteigerinnen aus dem Kreis Böblingen mit nur einem Sieg aus neun Spielen Tabellenletzter, während der Pokalsieger aus Dresden mit 22 Punkten auf Platz vier steht.

TSV Flacht mit Problemen bei der Annahme

Schon im ersten Satz wurde deutlich, dass es ein schwieriger Nachmittag für Flacht wird. Gegen den starken Block der sechsmaligen deutschen Meisterinnen gab es kaum ein Durchkommen. Mette Pfeffer und Marta Kamelija Levinska sorgten dafür, das nicht einmal jeder fünfte Angriff überhaupt durchkam, geschweige denn zu Punkten führte. Dennoch erkämpfte sich die von Manuel Hartmann trainierte "Blaubärenbande" im ersten Satz 14 Punkte.

Im zweiten Satz offenbarte Flacht zudem einige Schwächen bei der Annahme. So erlaubten sie Dresden, von Anfang an mit fünf Punkten davonzuziehen. Allein im zweiten Durchgang erspielten sich die Dresdnerinnen zehn Asse. Da es auch im Angriff hakte - die Zuspiele von Lizzy Lobzhanidze und Roxana Vogel waren häufig zu ungenau - musste Flacht den zweiten Satz mit 10:25 hergeben.

Dresden zu stark für den TSV Flacht

Im letzten Satz spielte Dresden die Partie konsequent zu Ende und Flacht hatte den Sächsinnen nur noch wenig entgegenzusetzen. Die zogen so schnell davon, dass Co-Trainer Łukasz Marciniak, der den erkrankten Alexander Waibl auf der Trainerbank vertrat, dem Dresdner Eigengewächs Teresa Ziegenbalg etwas Spielzeit gönnte. Den Schlusspunkt setzte jedoch eine der Arrivierten: Marta Kamelija Levinska, die auch zur besten Spielerin des Spiels gewählt wurde, nutzte den ersten von elf Matchballen zum 13:25.

"Wir sind halt noch ein junges Team mit sehr vielen Spielerinnen, die noch nicht viel Erstliga-Erfahrung haben", sagte Diagonalangreiferin Frauke Neuhaus beim Streamingdienst "DYN". "Wir müssen da einfach reinkommen und uns an das Niveau anpassen." Die Annahme-Fehler und die fehlende Durchschlagskraft im Angriff seien für das Flachter Spiel derzeit symptomatisch. "Das sind alles Sachen, wo wir uns Stück für Stück ranarbeiten müssen - die nächsten Jahre."

Quelle: https://www.swr.de/

Dieses Thema im Programm:
Sendung am So., 28.12.2025 16:45 Uhr, SWR.de/sport: "TSV Flacht verliert deutlich gegen den Dresdner SC"


Die Blaubären locken die Fans in Scharen

Bundesliga-Neuling TSV Flacht unterliegt dem Dresdner SC mit 0:3 – doch der Volleyball-Club freut sich über ein erneut volles Haus in Weissach.

Leonberger Kreiszeitung vom 29.12.25 | Jürgen Kemmner

WeissachWenigsten eine Erfolgsmeldung hatten die Binder Blaubären des TSV Flacht zu vermelden: Die Bundesliga-Partie am Sonntagnachmittag gegen den Dresdner SC war das fünfte Heimspiel in Folge in der Heckengäusporthalle, das ausverkauft war. „So voll war die Halle noch nie“, freute sich Manager Michael Kaiser.

Ein Erfolgserlebnis blieb den 433 Zuschauern allerdings verwehrt, sofern sie nicht zu dem kleinen Dresdener Trüppchen zählten. Der Aufsteiger unterlag den Sächsinnen in nur 56 Minuten Spielzeit mit 0:3 (14:25, 10:25, 13:25) und bleibt damit in der Bärenhöhle weiter ohne Satzgewinn.

Das Geschehen auf dem Spielfeld ist schnell rekapituliert. Die Gäste dominierten von Anfang bis Ende, die Blaubären hatten lediglich punktuell etwas gegenzusetzen. Gegen die Angriffe des SC mit Marta Levinska (die zur wertvollsten Spielerin des SC gewählt wurde), Amanda Siksna und Miku Akimoto fanden die Flachter Frauen kein griffiges Rezept in der Verteidigung. Und im eigenen Angriff entwickelten sie nur gelegentlich den nötigen Druck, um zu punkten.

„Dresden war ein starker Gegner“, sagte TSV-Cheftrainer Manuel Hartmann, „wir haben in der Defensive im Grunde keine Lösungen gefunden.“ Dresden konnte es sich erlauben, nach und nach auch die Spielerinnen der zweiten Garde aufs Spielfeld zu entsenden – der Sieg war längst sicher gebucht. „Im Vergleich zur 0:3-Niederlage bei Mitaufsteiger Borken haben wir uns verbessert gezeigt“, stellte Hartmann fest.

Das sportliche Fazit für das Jahr 2025 fällt für den Chefcoach zufriedenstellend aus, als Note wäre eine 3+ angebracht – „wir sind dem Niveau in der ersten Liga näher gekommen“, befand der 39-Jährige. Im Aufschlag und in der Annahme haben sich die Blaubären im Vergleich zum Saisonstart im Oktober deutlich verbessert. Auch der Angriff über die Mitte ist stärker als vor ein paar Monaten, wird aber noch zu selten eingesetzt.

Das Defizit bleibt – wie in der gesamten Runde – die Durchschlagskraft im Angriff, es wird zu wenig Druck entwickelt. „Das braucht Zeit, Erfahrung und die nötige Physis“, umriss Hartmann die größte Baustelle in der Mannschaft und verdeutlichte, was er regelmäßig von den Spielerinnen erwartet: „Unser Anspruch muss sein, stets zu kämpfen, nicht aufzugeben und mit einer positiven Ausstrahlung auf dem Feld zu stehen.“

Sportlich stehen die Blaubären mit einem Saisonsieg in Hamburg einigermaßen im Soll, auf der wirtschaftlichen Seite sieht es beim TSV Flacht schon besser aus. Fünf ausverkaufte Heimpartien haben dem Club „einige 1000 Euro zusätzlich beschert“, wie Manager Michael Kaiser erläuterte, da die Chefetage beim Aufstellen des ersten Bundesliga-Etatplans gerade bei den Zuschauereinnahmen sehr vorsichtig kalkuliert hatte. „Wir hatten tatsächlich nicht damit gerechnet“, gab Kaiser zu, „dass alle Heimspiele ausverkauft sein würden.“

Der Zuspruch der Volleyball-Mannschaft rund um Weissach steigt, auch wenn die Aussicht auf einen sportlichen Heimerfolg bislang so groß war wie die Chance, Hollywood-Star Brad Pitt beim Weihnachtsshopping auf der Stuttgarter Königsstraße anzutreffen. Für das Match gegen Dresden hätte der TSV Flacht gut und gerne 600 Tickets absetzen können, eine ordentliche Anzahl Volleyball-Fans der Region musste vertröstet werden.

Allerdings weiß Michael Kaiser als guter Kaufmann nur zu gut, dass Lorbeeren schnell welken, wenn man sich zu sehr drauf ausruht. „Wenn eine Niederlage der anderen folgt“, betonte er, „kommen irgendwann weniger Menschen in die Halle.“ Kurz und knapp gilt in der Welt des Sports: Nichts ist so wichtig wie Erfolg, dafür gibt es keinen Ersatz. Heißt: In der neuen Saison sollen wirtschaftlich wie sportlich die nächsten Schritte folgen – die Blaubären hoffen dabei auch auf die Umwidmung der Halle von einer Sportstätte zu einer Versammlungsstätte. Dann könnten 550 bis 600 Zuschauer live die Partien der Blaubären verfolgen, was neue Einnahmequellen erschließt.

Michael Kaiser trägt noch eine Hoffnung in sich: Die Heimspiele sollten nicht innerhalb einer Stunde in nur drei Sätzen entscheiden werden. „Als Kaufmann wünscht man sich vier oder fünf Sätze“, sagte er, „dann erhöht sich der Umsatz in der Bewirtung.“ Da können auch die Blaubären mithelfen: Bei einem Heimsieg wird bestimmt das eine oder andere Siegesgetränk verkauft.


Der dritte Gigant: Binder Blaubären TSV Flacht gegen den Dresdner SC

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Nach dem deutschen Meister SSC Schwerin und dem Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart beenden die Binder Blaubären TSV Flacht die Hinrunde und das Spieljahr 2025 mit dem dritten Gegner aus der Spitzenriege: Pokalsieger Dresdner SC gastiert erstmalig in der Bärenhöhle. 
 
Die Volleyball-Bundesliga unterliegt einem strikten Klassen-System. Die Mannschaften aus der unteren Tabellenregion haben gegen die Teams der Spitzengruppe keine Chance. Allein in dieser Spielzeit ließen die aktuell ersten Vier der Liga in allen Duellen mit den aktuell letzten Vier nur einen einzigen Satz liegen, Hamburg trotzte dem Dresdner SC einen solchen ab. Genau jener Dresdner SC bestreitet das Jahresabschlussspiel der 1. Bundesliga beim Tabellenletzten, den Binder Blaubären TSV Flacht. 
 
Allianz MTV Stuttgart, SSC Palmberg Schwerin und der Dresdner SC. Das sind die Antworten der meisten Volleyball-Interessenten, fragt man sie nach den drei größten Damen-Volleyball-Vereinen. Die Schwarz-Roten aus der sächsischen Hauptstadt blicken auf eine lange Historie zurück. Der heutige Stammverein wurde im Jahr 1990 nach der deutschen Wiedervereinigung gegründet, der Vorgänger-Verein bestand bereits seit 1898. Seit 1997 tritt die Mannschaft im deutschen Oberhaus an und hat sich seitdem eine beachtliche Titelsammlung zugelegt. Sechs Meistertitel stehen zu Buche, der erste 1999 nur zwei Jahre nach dem Aufstieg, dazu drei Titel in Serie von 2014-2016 und zuletzt der Erfolg 2021. Ganze sieben Mal stemmte das Team auch den DVV-Pokal, 1999 und 2016 zusammen mit dem Meistertitel sowie das jüngste Mal Anfang 2025. Einen besonderen Meilenstein in der Vereingeschichte markiert dazu der Challenge-Cup-Sieg im Jahr 2010, Dresdens einziger internationaler Titel, den die Mannschaft sogar in der eigenenStadt gewann. Der Verein blickt auf eine glorreiche Vergangenheit zurück und in eine goldene Zukunft.
 
Wenngleich Dresden nach der 2:3-Halbfinal-Pleite gegen den VfB Suhl seinen Pokalsieg in der laufenden Saison nicht verteidigen kann, steht der DSC mit dem derzeitigen vierten Tabellenplatz achtbar da. Dabei hatte die Mannschaft im Sommer acht Abgänge zu verzeichnen, unter anderem kehrte die langjährige Kapitänin Sarah Straube nach fünf Jahren in der ersten Mannschaft Elbflorenz den Rücken. Doch wie einst sie selbst rückten auch in diesem Sommer vielversprechende Talente aus dem Dresdner Nachwuchsteam VC Olympia Dresden nach. Teresa Ziegenbalg, Mette Pfeffer, Florentine Rosemann, Lena Olliges oder Emilia Schaarschmidt geben dem seit 2009 an Elbe residierenden Cheftrainer Alexander Waibl eine Bandbreite neuer Möglichkeiten. Entgegen der meisten ihrer Mitspieler ist es nicht ihr erster Auftritt in der Weissacher Bärenhöhle, sie alle waren bereits bei der Deutschen U18-Meisterschaft 2024 oder in den Duellen mit dem VCO in den Vorsaisons Gäste im Flacht. 
 
Die Rollen sind eindeutig verteilt. Wie schon Stuttgart und Schwerin ist Dresden für due Flachter Blaubären eine Kategorie zu groß. Jedoch hat das Team um die ehemalige Dresdner Jugendspielerin Hannah Kögler bereits gegen eben jene Übermannschaften eindrucksvoll gezeigt, wie viel Kampf in den Damen des TSV Flacht stecken kann. Zum Jahresende wartet in der bereits seit Tagen ausverkauften Heckengäusporthalle II erneut ein Spektakel.
Foto: Nils Wüchner