Blaubären TSV Flacht verabschieden sich würdevoll aus dem DVV-Pokal
- Kategorie: Volleyball
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Erneute Steigerung – Magische Marke geknackt
Neuauflage im Pokal - Blaubären auswärts gefordert
Während sich die Binder Blaubären TSV Flacht ihre Premiere im DVV-Pokal in der Vorsaison noch über den Regionalpokalsieg erspielen mussten, ist die Mannschaft in dieser Saison als Erstligist in der ersten Runde gesetzt. Das Duell mit dem VfB Suhl wiederholt sich in kurzer Zeit.
Zum Achtelfinale in die Wolfsgrube
Nach Siegen über den VC Offenburg als Pokalsieger des Südbadischen und über den SV Karlsruhe-Beiertheim als Sieger des Nordbadischen Pokals gewannen die Flachter Blaubären im Oktober 2024 den Regionalpokal Süd, bis heute den größten Titel der Vereinsgeschichte. Belohnt wurde die Mannschaft mit einem Startplatz im DVV-Pokal, im Achtelfinale empfing die Mannschaft den damaligen Titelträger Allianz MTV Stuttgart. Nach dem Aufstieg in die Beletage ist Flacht gesetzter Teilnehmer der diesjährigen Pokalrunde, im Achtelfinale des Zoi DVV-Pokals wartet ein Auswärtsspiel in der Wolfsgrube des VfB Suhl.
Schnelles Wiedersehen im Pokal
Knapp zehn Tage liegen zwischen dem ersten und dem zweiten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften. Dafür ist jedoch kein bayerisches Schneechaos wie in den Duellen mit NawaRo Straubing in Flachts erster Zweitliga-Saison verantwortlich, vielmehr die Auslosung der Pokalspiele. Nach dem 0:3 in der eigenen Halle müssen die TSV-Damen das nächste Spiel in der Fremde absolvieren. Der Gastgeber geht wie schon in der Liga als haushoher Favorit in das Duell. Alles andere als ein Weiterkommen der ausgemachten Pokalexperten wäre eine große Überraschung.
Wir wünschen unserer Mannschaft eine gute Reise und ein gutes Spiel!
Gegen einen übermächtigen VC Wiesbaden finden die Binder Blaubären TSV Flacht nur sehr schwer in ihr zweites Auswärtsspiel in der ersten Bundesliga. Dann aber ändert sich alles.
Wie schon in Erfurt waren die TSV-Damen auch in der hessischen Landeshauptstadt nicht allein. Rund 20 mitgereiste Mitglieder der Blaubärbande hatten die rund 200 Kilometer zurückgelegt, um ihrem Verein gegen den Vorjahressechsten beizustehen. Die stimmungsvolle Anhängerschaft erlebte jedoch einen gebrauchten Start.
Startschwierigkeiten bei den Gästen
Auf dem Feld sah man in der Anfangsphase der Partie einen deutlichen Klassenunterschied. Der Aufsteiger kam kaum ins Spiel gegen eine Mannschaft, die vor Erfahrung und internationaler Klasse nur so strotzte. Sprunghöhe, Schnelligkeit, Schlaghärte; in allen Belangen sah man dem Spiel an, auf welcher Seite der Außenseiter spielte. So gingen die ersten Sätze mit 11:25 und 9:25 klar an den Gastgeber. Eine zehnminütige Pause inklusive Cheerleader-Auftritt markierte einen Wendepunkt im Spiel.
Wendepunkt zweite Satzpause
Denn nach dieser Pause wurde alles anders. Parallel zu den lauter werdenden Flachter Fans schraubte die Mannschaft ihre sportliche Leistung mächtig in die Höhe. Ungeachtet aller qualitativen Ungleichheiten zeigte Manuel Hartmanns Mannschaft ein Auftreten wie ausgetauscht. Mit Mut und Leidenschaft warfen sich die Spielerinnen in jeden noch so unerreichbaren Ball. Mit Ruhe und Selbstvertrauen fuhren sie einen gefährlichen Angriff nach dem anderen. Mit den immer lauter werdenden Fans in ihrem Rücken stellte die Mannschaft den VC Wiesbaden vor arge Probleme. Bis spät im Satz hielten die Blaubären ihren Gegner an der kurzen Leine, gingen sogar zwischenzeitlich in Führung. Erst spät konnte der VC den Satz zu den eigenen Gunsten entscheiden, über das Ergebnis von 19:25 und damit das vierte 0:3 in der ersten Liga wollte unter den Flachter Anhängern jedoch niemand sprechen. Die Fans feierten ihre Mannschaft für den starken Auftritt im dritten Satz, der zurecht Stolz auf das Team hervorrief. In die Feierlichkeiten mischten sich auch heimische Fans ein, die dem Aufsteiger Respekt für die enorme Leistungssteigerung zollten.
Erste MVP-Auszeichnung im Flachter Trikot
Während sich die ganze Mannschaft mit einer starken Leistung belohnte, wurde eine Spielerin für ihre ganz besonders geehrt. Mittelblockerin Britta Schammer wurde von VC-Trainer Tigin Yaglioglu mit der MVP-Medaille ausgezeichnet. In ihrer zweiten Saison holte sie damit ihre erste Auszeichnung im Flachter Trikot und das sehr verdient: allein dreimal stellte ihr Block das Ende eines Wiesbadener Angriffs dar, was gegen die enorme Schlagkraft des Gegners besonderen Respekt verlangt.
Achtelfinale im DVV-Pokal: Erneutes Duell mit Suhl
Am kommenden Samstag steht für die Blaubären die nächste Reise an, wieder muss das Team auswärts antreten. Dieses Mal jedoch zum ersten Mal als gesetzter Starter im DVV-Pokal-Achtelfinale, für das sich der TSV Flacht in der Vorsaison noch über den Gewinn des Regionalpokals qualifizierte. Der Gegner ist kein Unbekannter. Wie bereits am dritten Spieltag in der Liga trifft Flacht auf den VfB Suhl.
Text: FN | Binder Blaubären TSV Flacht
Foto: Detlef Gottwald
Die Pause nach dem ersten Heimspiel war mit zwei Wochen eine lange Unterbrechung, nach dem zweiten Heimspiel fällt die Pause umso kürzer aus. Die Blaubären müssen das intensive Spiel gegen die Suhler Wölfe schnell aus Köpfen und Knochen bekommen, um sich am Samstag beim VC Wiesbaden zu beweisen.
Massiver Umbruch beim Gegner
Der seit Dezember 2024 amtierende VC-Trainer Tigin Yaglioglu hat mit seinen zehn Spielerinnen nicht nur den kleinsten Kader der Liga, sondern hatte im Sommer auch einen massiven Umbruch zu verzeichnen. Das Team schrumpfte um vier Spielerinnen, aus der Vorsaison sind nur noch zwei an Bord. Neben der erst im vergangenen Sommer verpflichteten Marlene Katharina Rieger ist das vor allem Rene Sain. Die kroatische Libera ist seit 2022 Teil und seit der vergangenen Saison Kapitänin des Teams. In der Vorsaison holte sie die meisten MVP-Medaillen ihres Teams (9), auch in der laufenden Saison führt sie die diese Statistik an. In den vier Spielen des VC holte sie zwei Medaillen, beide allerdings Silber. Wiesbaden hat zwei Spiele verloren, jedoch beide bisherigen Heimspiele gewonnen. Die Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit wird für die Binder Blaubären also kein leichtes Pflaster.
Wiesbaden: eine deutsche Volleyball-Institution
Die Entwicklung der vergangenen Spiele macht jedoch Hoffnung auf einen mutigen Auftritt der Flachter Damen. Der Gegner, der erstmals 1977 in der ersten Liga aufschlug, hat sich seit 2004 als festes Mitglied des deutschen Oberhauses etabliert. Der TSV Flacht kann eine solche Erstliga-Historie noch nicht vorweisen und geht als entsprechend krasser Außenseiter in das Duell mit dem deutschen Vizemeister von 2010, der sich in den vergangenen Jahren in finanzieller Schieflage befand und dafür bereits einen Punktabzug erhielt. In der vergangenen Spielzeit belegte die Mannschaft den sechsten Platz in der Liga und schied im Viertelfinale der Playoffs gegen den späteren Vizemeister Dresden aus. Auch im DVV-Pokal war für die Himmelblauen im Viertelfinale Schluss, ebenfalls gegen den späteren Zweitplatzierten, den USC Münster. Flacht kämpft erneut gegen ein absolutes Schwergewicht der deutschen Volleyball-Landschaft.
Wir wünschen unseren Binder Blaubären Flacht eine gute Reise und viel Erfolg in Wiesbaden!
Text: FN | Binder Blaubären TSV Flacht
Foto: Nils Wüchner