Vor dem Aufstieg in die 1. Bundesliga konnte sich die Flachter Mannschaft wie bereits im Vorjahr zum Sieger des VLW-Pokals krönen. In einem hochklassigen Endspiel behielt am Ende der Titelverteidiger die Oberhand.
Letzter Einsatz für die Blaubären
Die Zeit der Binder Blaubären Flacht in der 2. Bundesliga Pro war bereits beendet. Nach dem letzten Auswärtsspiel in Leverkusen geht der Blick für den TSV Flacht nur noch nach oben. Zur neuen Spielzeit heißt die Realität im beschaulichen Flacht 1. Bundesliga. Doch bevor es für die Mannschaft um Julia Cedeño und Frauke Neuhaus in die wohlverdiente Sommerpause ging, gipfelte die so ereignisreiche Spielzeit 2024/25 in einem letzten Highlight. In der Steinbühlhalle in Mainhardt richtete der SSV Geißelhardt den Finalspieltag des VLW-Pokals aus. Nachdem zuerst der Gastgeber in einem engen Fünfsatzspiel den Titel der Männer gewinnen konnte, schloss sich das Endspiel der Damen an. Hierfür trafen die beiden hochklassigsten Mannschaften des Tages aufeinander: der TSV Georgii Allianz Stuttgart aus der 3. Liga Süd gegen die Binder Blaubären TSV Flacht aus der 2. Bundesliga Pro. Flacht stieg als amtierender Pokalsieger in den Ring, unmittelbar vor dem Schritt in die Erstklassigkeit natürlich mit dem Ziel, diesen Titel zu verteidigen.
Spektakel von Beginn an – Flacht kann Fehlstart vermeiden
Im Duell der scheidenden Cheftrainer legten beide Mannschaften schnell stark los. Der Underdog aus der Landeshauptstadt wollte sich dem Giganten aus Flacht keinesfalls kampflos ergeben. Von Anfang an war der erste Satz hart umkämpft. Bis spät in den Satz lieferten sich beide Teams ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Kurz vor Ende konnten die Stuttgarter mit 23:22 in Führung gehen, was Blaubären-Trainer Nico Reinecke zu einer Auszeit veranlasste. Diese wurde zum Zünglein an der Waage, seine Mannschaft holte die folgenden drei Zähler und konnte somit den ersten Satz auf dem Weg zur Titelverteidigung eintüten.
Machtdemonstration im zweiten Durchgang – Blaubären setzen Ausrufezeichen
Stuttgart hatte im ersten Satz tapfer mitgehalten, die Blaubären am Rande der Niederlage. Doch in Satz zwei verteilten sich die Kräfte deutlich einseitiger. Wie so oft von einer lautstarken Anhängerschaft begleitet, spielten sich die titelhungrigen Blaubären in einen Rausch. Schnell baute der Bundesligist seinen Vorsprung deutlich aus, lag phasenweise um satte elf Zähler vor dem Kontrahenten. Abermals nutzen die Flachter Damen den ersten von insgesamt zehn Satzbällen und sicherten sich mit 25:13 vergleichsweise deutlicher den Satzgewinn. Nun fehlte nur noch ein weiterer Satz, um den Titel abermals in die Heimat zu entführen.
Georgii kommt stark zurück – Flacht gelingt die Titelverteidigung
Nach der deutlichen Klatsche im zweiten Durchgang hatte sich Georgii Allianz schnell von dem Schrecken erholt. Es galt für den Hauptstadtclub, die letzte Chance auf den Turnaround zu wahren. Entsprechend mutig griff die Mannschaft aus der 3. Liga an und konnte den Favoriten wie im ersten Satz überraschen. Zwischendurch konnte Georgii sogar mit drei Punkten in Führung gehen und vom Anschluss träumen. Doch die spätere MVP Frauke Neuhaus setzte dem Spuk mit einer beeindruckenden Aufschlagserie ein jähes Ende und führte ihre Blaubären auch in Satz Nummer drei zum Erfolg. 25:20 lautete das Satzergebnis, 3:0 der Endstand und der Pokalsieger wie im Vorjahr: Binder Blaubären TSV Flacht.
Ein Titel zum Abschied
Das war sie also, die Saison 2024/25 mit den Binder Blaubären Flacht. Eine von mehr Höhen als Tiefen geprägte, ereignisreiche Spielzeit fand mit dem Pokaltriumph ihren würdigen Abschluss. Würdig auch für die scheidenden Blaubären. Den Cheftrainer und doppelten VLW-Pokalsieger Nico Reinecke, der die Binder Blaubären in Zukunft als Co-Trainer begleiten wird. Pauline Kemper, die mit einem letzten bärenstarken Auftritt in Schwarz-Blau und ihrem gewohnten und geliebten Kampfgeist noch einmal den Pokalsieg mit den Flachtern feiern konnte. Marie-Christin Werner, die das Spiel verletzungsbedingt nur vom Rande des Spielfeldes hatte verfolgen können und dennoch über alle Maßen vermisst werden wird. Genauso wie Johanna Resch und Valerie Sutterer, die dem Spektakel leider nicht mehr beiwohnen konnten. Und auch unser herzlich geliebter Physiotherapeut Yannik Blötscher, der unsere Spielerinnen in den letzten zwei Jahren so gut behandelt und betreut hat. All euch soll dieser Pokalsieg zum Abschied gewidmet sein. Danke für euren Einsatz und eure Zeit bei den Blaubären Flacht.
Wir bedanken uns bei allen, die diese großartige Saison ermöglicht haben, ein besonderer Dank sei hiermit auch an alle treuen Leser unserer Berichterstattung gerichtet. Die Binder Blaubären Flacht verabschieden sich in die Sommerpause und kehren im Herbst zurück in den Spielbetrieb. Wir wünschen allen Fans und Freunden einen wunderschönen Sommer!
Text: Flemming Nave
Foto: Gerhard Heermann