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Die Anhänger halten fest zu den Blaubären

Das 0:3 des TSV Flacht in der Zweiten Liga Pro gegen DSHS Köln sieht deutlicher aus als es war. Fans trauen dem Volleyball-Team den Ligaverbleib zu.

Leonberger Kreiszeitung vom 12.02.2024 von Jürgen Kemmner

In der Ergebnisliste der Zweiten Liga Pro steht ein 0:3, also eine klare Niederlage – und wer die Volleyball-Partie des Vorletzten Binder Blaubären TSV Flacht gegen den Tabellenzweiten DSHS Snowtrex Köln nicht miterlebt hat, der könnte das in die Kategorie „was zu erwarten war“ ablegen. Doch jedem der 310 Zuschauer wurde am Samstag klar vor Augen geführt, dass das 0:3 (17:25, 24:26, 24:26) eine Begegnung auf Augenhöhe gewesen ist, mit kleinen Abstrichen den ersten Durchgang betreffend. „Das war eine sehr gute Leistung“, sagte Trainer Nico Reinecke, „wir haben vieles gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten – aber am Ende steht eben ein 0:3.“

Die letzten Minuten des dritten Satzes waren eine Blaupause der Saison, in der das chronische Leiden der Blaubären in wenigen Minuten zusammengefasst wurde. Das Team führte 24:21, besaß drei Möglichkeiten, den Satz für sich zu entscheiden – und ließ die Chancen vorüberziehen. Die Kölnerinnen gingen gar 25:24 in Führung und nutzten den ersten Matchball zum Sieg. „Wir machen Fehler zur Unzeit“, stöhnte Nico Reinecke, was eine treffende Analyse war: Immer dann, wenn die Blaubären drauf und dran waren, die Oberhand zu gewinnen, machten mitunter unerzwungene und leichte Fehler das Momentum zunichte.

Das Unternehmen Klassenverbleib wird nun noch anspruchsvollen, mittlerweile fehlen dem Team des TSV Flacht sieben Punkte auf einen Nichtabstiegsrang (VCO Dresden als Drittletzter kann nicht absteigen). Die Fans trauen den Blaubären aber noch immer das kleine Volleyball-Wunder zu.

Tscho Beuter aus Malmsheim: „Ich habe seit Jahren kein Volleyballspiel mehr gesehen und war total begeistert. Das war hochklassig, die Blaubären haben sich super geschlagen gegen den Zweiten – ich habe auf der Tribüne womöglich mehr geschwitzt als die Spielerinnen auf dem Feld. Ich glaube, sie können die Liga halten. Ich sehe jedoch in der Abwehr noch ein paar Schwächen, aber die Angriffe aus dem Mittelraum, die sind gigantisch.“

Henner Brockmeier aus Leonberg: „Ich glaube schon, dass das mit dem Klassenverbleib klappt. Das Team macht manche Sachen sehr gut – jedoch baut es manchmal kleine Fehlerstrecken ein, in denen es das Spiel aus der Hand gibt. Heute war es so nah dran gegen den Tabellenzweiten – ich fand das ein starkes Auftreten. Es waren auch ein paar Entscheidungen der Schiedsrichter darunter, die womöglich viel Unruhe ins Team der Blaubären gebracht haben.“

Dieter Dworzak aus Ditzingen: „Mit der Leistung, die die Mannschaft gezeigt hat, sollte sie gegen die Teams aus dem unteren Tabellendrittel bestehen können – ich traue den Blaubären den Klassenverbleib zu. Wären sie im Heimspiel gegen Essen so aufgetreten (0:3 verloren, d. Red.) wie gegen Köln, hätten sie das Spiel 3:0 gewonnen. Sie sollten die vielen eigenen Fehler noch abstellen, und manchmal sind sie für den Gegner zu leicht auszurechnen im Angriffsspiel.“

Hanna Vetter aus Gechingen: „An der einen oder anderen Stelle fehlte heute noch die Präzision, und auch die Abstimmung unter den Spielerinnen sollte noch besser funktionieren. Am Druck hat es gegen Köln bestimmt nicht gefehlt, das war klasse und macht definitiv Hoffnung, dass es mit dem Nichtabstieg noch klappen kann. Mit diesen Fans im Rücken sollte nichts schiefgehen.“

Rainer Bauer aus Rutesheim: „Es wird nicht einfach, aber wenn man den Werdegang der Blaubären überlegt, dann bin ich stolz, dass sie sich in dieser Saison bisher so wacker und tapfer geschlagen haben. Gegen den Tabellenzweiten war es richtig eng, besonders im dritten Satz, als es 24:21 stand – da muss man den Sack eigentlich nur noch zumachen, aber dann kam wahrscheinlich das Nervenflattern. Es war heute definitiv mehr drin, das wäre eine Riesenüberraschung gewesen. ich habe zum zweiten Mal zugeschaut und bin begeistert. Wir alle drücken die Daumen, dass die Blaubären sich in der zweiten Liga Pro halten und etablieren.“