Duell mit gemischten Erinnerungen – Binder Blaubären gegen die ESA Grimma Volleys
Zwei Tage nach Halloween steigt das nächste Heimspiel in der Bärenhöhle Weissach. Zum Gruseln war das letzte Duell mit dem kommenden Gegner.
Am 27. April traten die Binder Blaubären Flacht bei den ESA Volleys in Grimma an. In der dortigen Muldentalhalle unterlag man mit 1:3 und musste sich bis zur Aufstockung der 2. Bundesliga Pro durch die VBL akut vor dem Abstiegsgespenst gruseln. Dadurch gibt es nun zum Wiedersehen natürlich einiges geradezurücken für die TSV-Damen. Nach der jüngsten Niederlagen-Serie will man zum Auftakt in einen spieltagsreichen November den dritten Saisonsieg eintüten. Mut dafür macht die Erinnerung an das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften: am 06. Januar gastierten die ESA Grimma Volleys erstmalig in der Heckengäusporthalle II, die der TSV Flacht zum Auftakt ins Kalenderjahr 2024 restlos ausverkaufte; ein Kunststück, welches keiner anderen Mannschaft in der Liga gelang. 433 begeisterte ZuschauerInnen erlebten ein packendes Spiel, in dem sich die Binder Blaubären, auch getragen von ihren lautstarken AnhängerInnen, mit 3:2 den Sieg sicherten. Ein Abend, der durchaus zum Vorbild für den kommenden Samstag taugte.
Umbruch beim Gegner
Die ESA Grimma Volleys hatten die vergangene Spielzeit auf dem 4. Tabellenplatz beendet, im Anschluss aber den Abgang einiger Stammkräfte verkraften müssen. Besonders schmerzten die Transfers von Natalie Scholz und vor allem Lina-Marie Lieb. Die Außenangreiferin führte die Sachsinnen als Kapitänin durch die Saison und wurde Grimmas wertvollste Spielerin (10x MVP), bevor es sie in die Schweiz zog. Doch die Volleys konnten ebenso auch wichtige Spielerinnen halten, darunter etwa Teresa Barner und vor allem Sophie Dreblow. Die Libera holte in den ersten 6 Spielen die Hälfte aller MVP-Medaillen für ihre Mannschaft, errang dabei zweimal Gold und ist eine von Grimmas neue Hoffnungsträgern. Auf der Zugangsseite hat sich Grimma unter anderem mit der erstligaerfahrenen Kristin vom Schemm, die das Kapitänsamt übernimmt oder mit Sophie Dreblows Schwester Marie, die von Aufsteiger Berlin ins Muldental wechselte, verstärkt. Die Mannschaft von Trainer Jorge Munari rangiert vor dem Spiel im Heckengäu mit 8 Zählern auf dem 6. Tabellenplatz, mit einem Sieg könnten die Blaubären nach Punkten gleichziehen.
Frauke Neuhaus sieht Gegner ebenbürtig
Gegen die Sachsen wusste in der abgelaufenen Saison vor allem eine Akteurin zu glänzen. Diagonalangreiferin Frauke Neuhaus holte 2 ihrer 13 MVP-Auszeichnungen aus der Vorsaison gegen Grimma und wurde vor allem in der eigenen Halle zum Schreckgespenst für das Team aus dem Muldental. Mit Blick auf den Saisonstart beider Mannschaften sagte Flachts Nummer 11: „Grimma ist ähnlich wie wir in die Saison gestartet und hat wie wir 3:1 gegen Hamburg gewonnen und 3:1 gegen Berlin verloren, deshalb denke ich, es wird ein spannendes Spiel auf Augenhöhe.“
Nico Reinecke erwartet wichtiges Spiel
Für den Flachter Chefcoach war das jüngste freie Wochenende eine willkommene Abwechslung: „Wir haben jetzt seit Ende August fast jedes Wochenende ein Spiel gehabt und es hat, glaube ich, jedem gutgetan, da einfach mal bisschen Kraft zu tanken.“ Ein Vorteil, welchen der Gegner im Übrigen nicht hatte: Während die Blaubären am vergangenen Wochenende regenerieren konnten, spielte Grimma eine kraftraubende Partie gegen Bayer Leverkusen (3:2, 109 Minuten Spielzeit). Flachts Trainer sprach die Veränderungen bei den Gästen an, insbesondere auch den Verlust von Lina-Marie Lieb: „Dadurch hat sich das Spiel von Grimma sicherlich ein bisschen verändert und für mich ist das ein Duell auf Augenhöhe“, schlug er in dieselbe Kerbe wie auch Frauke Neuhaus. Auch unterstrich der Übungsleiter die Wichtigkeit der Begegnung für den weiteren Saisonverlauf: „Ein sehr, sehr wichtiges Spiel, dass wir uns eher oben positionieren, als nach unten zu gucken zu müssen. Es wird sich zeigen, wie wir uns jetzt zu Hause beim zweiten Heimspiel präsentieren.“
Binder Blaubären wollen Wiedergutmachung
Nach dem ersten Heimspiel der Saison, der zahnlosen Vorstellung gegen den VfL Oythe, möchten die Binder Blaubären Flacht ihren Fans ein erneutes Grusel-Spiel ersparen. Nico Reinecke fand vor der Partie deutliche Worte im Rückblick. „Das war nicht unser Selbstverständnis gegen Oythe, wenngleich Oythe auch ein starker Gegner war, aber das ist nicht unser eigener Anspruch, so in der Bärenhöhle aufzutreten.“ blickte er selbstkritisch auf die Vorstellung gegen den Aufsteiger zurück. „Daher wollen wir auch bei den Zuschauern ein bisschen was gut machen und was Mentalität und Einstellung angeht zeigen, dass wir eine Macht zu Hause sind“, äußerte sich Nico Reinecke kämpferisch und hob Flachts AnhängerInnen nochmal besonders hervor: „Da setzen wir natürlich auch wieder auf unsere Fans und ich freue mich, wenn wir auch durch sie dann ein Stück weit getragen werden, dass sie uns dann diese 5 bis 10 Prozent noch mehr geben, dass wir da nach vorne gepeitscht werden.“ Frauke Neuhaus schloss sich dem an und wandte sich direkt an die Fans ihrer Mannschaft: „Lasst uns den Heimvorteil nutzen und die Punkte zu Hause behalten!“ So wie es die Bärenhöhle bereits am 06. Januar tat, als man Grimma erstmals in die Knie zwingen konnte.
Für den erneuten Anlauf wünschen wir unseren Binder Blaubären Flacht viel Erfolg!
Text: Flemming Nave