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Hauptverein

Binder Blaubären TSV Flacht: Saisonabschluss in der Weissacher Bärenhöhle

BBF vs. TV Dingolfing am 20.04.2024 und BBF vs. VCO Dresden am 21.04.2024

Die Binder Blaubären Flacht stehen vor den letzten beiden Heimspielen der Saison 2023/24 und empfangen am kommenden Wochenende zwei starke Gegner in ihrer Halle. Am Samstag, den 20.04.2024 um 19:00 Uhr treffen sie auf den Tabellenzweiten TV Dingolfing, gegen den sie im Hinspiel eine klare Niederlage hinnehmen mussten. Am Sonntag, den 21.04.2024 um 15:00 Uhr steht dann das Duell gegen den VCO Dresden an, der aktuell auf Platz 11 der Tabelle liegt und somit direkter Tabellennachbar der Flachterinnen ist.

Doch die Mannschaft ist vorbereitet. Die letzten zwei Wochen ohne Spiel wurden ausgiebig für die Vorbereitung genutzt, denn die Binder Blaubären wollen noch wichtige Punkte sammeln, um aus dem Tabellenkeller zu kommen und das Wochenende mit gleich zwei Matches genau dafür nutzen.

Trainer Nico Reinecke zeigt sich optimistisch und motiviert für die bevorstehenden Aufeinandertreffen: "Wir haben Bock auf die letzten beiden Heimspiele und wollen nochmal alles geben, um Punkte für die Tabelle zu sammeln. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut und wir sind gut vorbereitet für das Wochenende." Trotz der sportlichen Herausforderungen schwingt auch ein wenig Wehmut mit, „weil es vor unseren Fans der Abschluss der Saison ist“, so Reinecke.

Die Binder Blaubären Flacht hoffen darauf, nochmals an zwei Tagen eine Halle voller Blaubären-Fans begrüßen zu dürfen und diese mit guten Leistungen belohnen zu können und möchten sich mit kämpferischen Auftritten von ihrer besten Seite zeigen. Es wird sicherlich spannend werden, wie sich die Mannschaft gegen die starken Gegner aus Dingolfing und Dresden behaupten kann. Die ZuschauerInnen dürfen sich auf packende Volleyballspiele freuen und sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Blaubärinnen noch einmal in dieser Saison live anzufeuern.

📸 VCO Dresden


Blaubären lassen große Chance liegen

Der TSV Flacht hätte einen Schritt zum Ligaverbleib tun können – beim 1:3 gegen Straubing macht der Volleyball-Zweitligisten zu viele Fehler!
Leonberger Zeitung vom 08.04.23 | von Jürgen Kemmner

Schockstarre. Irgendwas in der Art muss es gewesen sein, das die Fans der Binder Blaubären befallen hatte, nachdem Nawaro Straubing den Matchball im Feld des TSV Flacht versenkt hatte und die 1:3(25:15, 20:25, 21:25, 22:25)-Niederlage Realität geworden war. Zehn Sekunden herrschte nahezu Stille unter den 418 Zuschauern in der Heckengäusporthalle – erst dann kam, zunächst spärlich, dann umfassend aufmunternder Applaus für die Verliererinnen auf.

Eine ärgerliche und unnötige Niederlage, die Blaubären verpassten die Chance, im Kampf gegen den Abstieg aus der Zweiten Liga Pro auf die Volleys Borken aufzuschließen. So beträgt der Abstand zum rettenden Ufer weiterhin drei Punkte. Denn eines war so ziemlich jedem Beobachter am Samstagabend klar geworden: Das Team aus Straubing war schlagbar gewesen, wären die Frauen des TSV Flacht nach einem überzeugendem ersten Durchgang nicht der toxischen Mixtur aus vermeidbaren Fehlern, schwindender Aggressivität und unglücklichen Unzulänglichkeiten erlegen.

Die Truppe um Kapitänin Julia Cedeno brauchte ein paar Minuten, um sich von dem harten Schlag zu erholen, Cheftrainer Nico Reinecke jedoch fühlte sich emotional noch viele Minuten nach Spielende so aufgezehrt wie nach einem Ironman-Triathlon, den er einen Kilometer vor dem Ziel hatte aufgeben müssen. „Wenn wir uns genauer an den Matchplan gehalten hätten“, stöhnte der 40-Jährige, „hätten wir zumindest einen Punkt mitgenommen. Ich war mir im Vorfeld sicher, dass wir was mitnehmen.“

Davon waren die Blaubären-Anhänger nach einem höchst dominanten ersten Satz ebenfalls überzeugt. Der Ex-Erstligist aus Niederbayern wurde förmlich an die Wand gespielt und wirkte nach dem 25:15 angeschlagen wie ein Boxer. Doch dann folgte der Bruch im Spiel des TSV, auch weil Straubing seine Mannschaft umgestellt und ihre besten Kräfte Franziska Koob und Valbona Ismaili wieder auf ihre angestammten Positionen rochiert hatte. „Wir wusste natürlich was auf uns zukommt“, erklärte Nico Reinecke, „aber wir haben leider nicht mehr so diszipliniert agiert wie im Hinspiel.“

Die Fehler häuften sich fast exponentiell. Setzten die Blaubären im ersten Satz nur einen Aufschlag ins Netz, folgten in den drei nächsten Abschnitten 14 Angaben, die entweder im Netz oder im Aus landeten. Viel zu viele. Und das blieb nicht das einige Manko. Im Angriff lag nicht mehr der Druck und die Wucht, um die Straubingerinnen in Verlegenheit zu bringen – zu häufig wurde der Ball übers Netz geprischt, statt zu schmettern, weil mitunter die Abstimmung nicht mehr der nötigen Qualität entsprach.

In der Verteidigung „hatten wir Probleme bei der Annahme und der Block stand nicht mehr immer sauber“, kritisierte Reinecke, „wir hatten keinen Zugriff mehr.“ Ein Beispiel: Die Lupfer von Nawaro über den Block fielen fast regelmäßig zu Boden, dagegen konnte das Team aus Bayern beinahe jeden Versuch dieser Variante von Flachter Seite (gerade noch) retten. So wuchs die Punktelücke in den Sätzen so weit an, dass sie gegen Ende nicht mehr zu schließen war – das wäre nur mit einer Null-Fehler-Aufholjagd gelungen. „Wir waren nicht konsequent und auch nicht immer clever genug“, räumte TSV-Manager Michael Kaiser ein, „wir haben unter Druck zu viele Fehler gemacht.“

Das blieb keinem Fan verborgen, weshalb sich manche die Frage ängstlich stellten: Besitzen die Blaubären die nötige Qualität, um den Abstieg zu vermeiden? Zwei Teams müssen hinter ihnen bleiben, VCO Dresden (Gegner am 21. April in Weissach) kann nicht abstiegen. Zweifellos glauben Reinecke und Kaiser daran, der Cheftrainer will die zwingend nötige Spieldisziplin vor den drei letzten Spielen einfordern. Noch ist der Ligaverbleib möglich, die Hoffnung auf ein gutes Ende ist bei einigen Zuschauern am Samstagabend aber ein Stück weit gesunken.