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Nächste Heimgala: TSV Flacht deklassiert Tabellenführer

Die Heckengäusporthalle II präsentierte sich am späten Sonntagnachmittag erneut von ihrer besten Seite und blieb erneut eine Festung in Schwarz und Blau. Die Burgdamen aus Flacht setzten sich verdient mit 3:0 gegen Tabellenführer NawaRo Straubing durch!

Dauereinsatz in der Bärenhöhle
Straubing war bereits mit einem Spiel im Rücken angereist. Die Niederbayern hatten am Samstagabend das Schlusslicht SSC Freisen deutlich geschlagen und ihre Position als Spitzenreiter gefestigt. Mit ähnlichen Intentionen dürften die Gäubodenstädter ins Heckengäu gereist sein. Die Kontrahenten aus Flacht hatten den spielfreien Vortag deutlich entspannter nutzen können. Die Halle war jedoch bereits warmgespielt. Am Samstag hatten Flachts Herrenmannschaften jeweils zwei Spiele auf dem Bundesliga-Terrain bestritten und auch die zweite Damenmannschaft hatte sich am frühen Sonntag die Ehre gegeben. Besonders spannend: dabei hatten sie unter anderem den Tabellenführer ihrer Liga mit 3:0 aus der Halle geschossen. Ein solches Ergebnis sollte an diesem Tag kein Einzelfall sein.

Straubing erwischt einen schwarzen Tag
Der Ligaprimus der 2. Bundesliga Pro hatte keinen leichten Stand in der Weissacher Bärenhöhle. Valbona Ismaili und ihre Mitspielerinnen sahen sich von Anfang an einem enormen Wiederstand ausgesetzt. Nicht nur die Spielerinnen in den blauen Trikots machten NawaRo das Leben schwer. Mit ihrem engagierten und leidenschaftlichen Auftreten wusste die Mannschaft auch die Fans auf den Rängen zu begeistern. Die mit 325 für einen Sonntagnachmittag exzellent gefüllte Halle wurde mit jedem gespielten Satz lauter. Die Straubinger taten sich unter den Bedingungen enorm schwer, ließen sich zu Fehlern hinreißen und verzweifelten immer wieder am schier unüberwindbaren Blaubären-Block um Britta Schammer und Chrissi Werner. Diese sollte den Bayern im Verlaufe des Spiels noch das eine oder andere Mal enorm weh tun. Nach einer deutlichen Führung der Blaubären konnte der Gast kurzzeitig enorm verkürzen, dann setzten sich die TSV-Damen durch und gewannen den ersten Satz mit 25:23.

Blaubären dominieren den Tabellenführer
Die Gäste bekommen auch im zweiten Durchgang keinen Zugriff auf das Spiel. Während NawaRo auch weiterhin nicht in die Partie fand, wurden die Blaubären von Ball zu Ball immer besser. Straubing ging zwar zwischenzeitlich in Führung, doch die Blaubären sind in dieser Saison nicht mehr das Team, das sich durch solcherlei Rückschläge regelmäßig aus dem Konzept bringen lässt. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels entstand der Eindruck, die Partie könne zu Ungunsten der Binder Blaubären kippen. Lange hielt Straubing den Durchgang offen, bis beim Stand von 17:17 Chrissi Werner an die Aufschlaglinie trat. Wie bereits angekündigt sollte sie dem Gegner an diesem Abend ganz gehörige Probleme bereiten. Mit einem Ass eröffnete die Mittelblockerin mit den brandgefährlichen Aufschlägen den Endspurt und führte ihre Mannschaft bis auf ein 22:17. Diese Serie sollte den Gegner brechen. Zwar konnten die Gäste erneut auf 23 Punkte stellen, doch schlussendlich erzwang die vor Kampfeslust strotzende Pauline Kemper einen Annahmefehler und Flacht sicherte sich mit 25:23 auch Satz Nummer 2.

Straubing bricht auseinander
Der Tabellenführer war am Ende. Ein letztes Aufbäumen hielt nur bis zum 6:6 an. Anschließend bauten die Binder Blaubären ihre Führung eindrucksvoll aus, stellten zwischenzeitlich auf 23:13. Mit bereits einem gespielten Spiel und zwei verlorenen Sätzen im Rücken stellten sich in Roland Schwabs Mannschaft Auflösungserscheinungen ein. Flacht war im letzten Durchgang erneut die dominante Kraft und konnte mit einem deutlichen 25:15 das Spiel für sich entscheiden.

Frauke Neuhaus klettert weiter
Aus einer Vielzahl starker Flachter Spielerinnen wählte Roland Schwab als MVP erneut die Rekordhalterin. Frauke Neuhaus erhielt bereits ihre 6. goldene Plakette. Damit baut sie ihren Vorsprung in der Wertung weiter aus, mit 4 Auszeichnungen folgen Oythes Annelis Lotte Denise Tyws und Valbona Ismaili. Die Straubinger Kapitänin erhielt von Nico Reinecke im Anschluss an die Begegnung die Silbermedaille. Flachts Beste präsentierte sich nach der Partie bestens gelaunt: „Wir haben heute einfach geil gespielt“ analysierte die Diagonalangreiferin. „Ich glaube, Straubing hatte jetzt nicht ihren besten Tag und wir haben ihnen einfach keine Chance gelassen heute“, schloss sie ihr Statement ab und stellte erneut die starke Mentalität ihrer Mannschaft hervor. Eine schwache Leistung eines Gegners auch konsequent zu bestrafen und auszunutzen, seit dieser Saison haben die Blaubären das in ihr Repertoire aufgenommen.

“Sehr gut an den Matchplan gehalten” – Coach lobt taktische Umsetzung
Nico Reinecke war sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams. “Natürlich sehr gut und sicherlich auch nicht so zu erwarten gewesen, dass wir uns mit 3:0 gegen Straubing durchsetzen,” konstatierte der Übungsleiter und führte die Hintergründe des Sieges weiter aus: “Es kamen an dem Abend viele Dinge zusammen. Wir haben uns sehr gut an den Matchplan gehalten und konnten diesen in großen Teilen konstant durchsetzen. Zum anderen war das gesamte Team sehr gut drauf und jeder hat einen super Job gemacht.” Das Lob für seine Mannschaft schloss Flachts Cheftrainer mit einem Verweis auf die starke Arbeitsmoral seiner Truppe: “Wir haben uns diesen Sieg erarbeitet im Training vorher und im Spiel selber.”

Flacht setzt sich in der Spitzengruppe fest
Mit dem deutlichen Sieg über den Spitzenreiter schieben die Binder Blaubären in der Tabelle weiter nach vorn. Flacht untermauert den 4. Tabellenplatz, der Abstand nach unten beträgt bereits 3 Punkte. Zum Vergleich: mit 3 Punkten mehr würde sich der TSV als erster Verfolger von NawaRo Straubing auf den 2. Rang schieben. Damit sind die Schwarz-Blauen eine von fünf Mannschaften in der Liga, die bereits mindestens 20 Punkte auf dem Konto haben. In der Vorsaison hatten die Flachter am Saisonende 24 Zähler auf dem Konto, diese Marke könnte bereits vor dem Jahreswechsel fallen. Zwei Partien haben Nico Reinecke und sein Team noch vor der Brust. Am kommenden Wochenende treten die Blaubären zu ihrem nächsten Auswärtsspiel an, mit den aktuellen Tabellenzweiten Skurios Volleys Borken wartet die nächste große Prüfung. Für Trainer Nico Reinecke gelte es, mit der gegen Straubing gezeigten “Konsequenz und Disziplin auch in Borken zu spielen.” Die Binder Blaubären Flacht sind durch den überzeugenden Sieg gegen den Erstplatzierten unter die besten Mannschaften der 2. Bundesliga vorgestoßen. Diesen Status gilt es nun zu bestätigen.

Zu diesem fantastischen Heimsieg gratulieren wir unserer Mannschaft und wünschen viel Erfolg für die nächste Aufgabe!

Text: Flemming Nave
Foto: Gerhard Heermann


 Blaubären machen Eindruck

Volleyball-Zweitligist TSV Flacht scheidet im Achtelfinale des DVV-Pokals gegen Allianz MTV Stuttgart aus – aber es gibt viel Lob vom deutschen Meister.

Leonberger Zeitung vom 11.11.2024 | Jürgen Kemmner

Wenn die eigene Mannschaft eine Partie deutlich verliert, die Spielerinnen aber einen zufriedenen, ja glücklichen Eindruck vermitteln, müsste ein Trainer eigentlich einen Puls von 160 plus x haben. Doch Nico Reinecke, der Coach der Binder Blaubären des TSV Flacht, war weit von Emotionen entfernt wie Ärger und Frust. Der Mann war gechillt, wie man heute sagt.

„Wir haben das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte der 40-Jährige entspannt, „und wir haben im Schnitt knapp 15 Punkte pro Satz erzielt.“ 0:3 (10:25, 14:25, 18:25) hatte sein Team aus der Zweiten Liga Pro gegen Allianz MTV Stuttgart im DVV-Pokal verloren – aber das war ja genauso erwartbar wie die Tatsache, dass bei Weihnachtsmärkten Glühwein getrunken wird.

Der Bundesligist, der Meister und Pokalsieger, war als hoher Favorit in die Heckengäusporthalle marschiert und hatte das Achtelfinale kontrolliert – auch wenn Trainer Konstantin Bitter verstärkt Talenten und Akteurinnen, die in der Bundesliga nicht so viel Spielzeit erhalten, eine Bewährungschance geboten hatte. Allianz-Star Chrystal Rivers saß in Zivil am Rand, die Blaubären verzichteten ihrerseits auf die Dienste von Top-Angreiferin Frauke Neuhaus, die angeschlagen war und für die Liga geschont wurde.

Der Zweitligist lieferte einen bemerkenswerten Eindruck ab, der die Gesandtschaft des Bundesligisten erstaunte. In sportlicher Hinsicht, weil das Team um Kapitänin Julia Cedeno („Wir haben gekämpft und gut gegengehalten“) in vielen Ballwechseln auf Augenhöhe agiert und nicht nur von Patzern des Erstligisten profitiert hatte. Vor allem staunten die Gäste aus der Landeshauptstadt über die Begleitumstände des Duells.

Allianz-Trainer Bitter war voll des Lobes. „Eine tolle Halle, ein erstklassiger Aufbau und die Stimmung ist großartig“, sagte der 35-Jährige, und auch Kim Renkema fühlte sich in der Provinz sichtlich wohl. „Das sieht richtig gut aus“, sagte die Allianz-Sportdirektorin, „auch der Vip-Bereich ist klasse. Ich halte die gesamte Organisation absolut für Erstliga-tauglich.“ Die Kulisse in der mit 430 Fans ausverkauften Halle war das zweifellos – die Fanclubs beider Lager sowie Hallensprecher Flemming Nave animierten die Zuschauer und sorgten für Stimmung, wie sie nicht in allen Erstliga-Hallen zu erleben ist. „Bundesliga-reif ist das hier“, sagte Allianz-Coach Bitter, „nur die Mannschaft muss jetzt in ihrer Qualität noch zulegen.“

Kein Wunder, dass alle, die das Blaubären-Logo auf dem Trikot oder im Herzen tragen, stolz waren – und dass die Vision, einmal Liga-Konkurrent von Allianz MTV zu sein, einen Schub bekommen hat. „Das war Werbung für unseren Sport sowie den Verein und die Mannschaft“, freute sich der Flachter Manager Michael Kaiser, „wir genießen den Moment, aber nächste Woche ist wieder zweite Liga.“ Dann strahlen die Blaubären in ihrer Halle nur nach einem Sieg über Snowtrex Köln am nächsten Samstag und VCO Dresden einen Tag später.


Binder Blaubären TSV Flacht vs Allianz MTV Stuttgart

What a match - das Achtelfinale des DVV-Pokals! Am Samstag war der Allianz MTV Stuttgart zu Gast bei den Binder Blaubären Flacht. 19:00 Uhr startete das Spiel in der Bärenhöhle vor einer restlos ausverkauften Kulisse. Die Stimmung war während der gesamten Partie, welche 64 Minuten andauerte, on fire. Die Stuttgarterinnen gewannen das Spiel 3:0 (25:10 25:15 25:18) und ziehen damit ins Viertelfinale des Pokals ein. MVP Silber erhielt auf der BBF-Seite Sara Marjanović, die Gold-Medaille ging an Leilani Slacanin.

>> ausführlicher Bericht folgt <<<