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Dämpfer zuhause – Flacht verliert fehlergeprägten Heimauftakt | ausführlicher Bericht

Dämpfer zuhause – Flacht verliert fehlergeprägten Heimauftakt | ausführlicher Bericht

Am Samstagabend kassierte das Team im Heimspiel gegen den Zweitliga-Aufsteiger VfL Oythe die erste Niederlage der Saison. Die Niedersachsinnen dagegen setzten ihren Lauf fort und gewannen nach dem Auftaktspiel gegen Berlin auch ihre zweite Partie in dieser Saison. 0:3 lautete am Ende das ernüchternde Resultat aus Flachter Sicht.

Die Mannschaft, die weniger Fehler machte
Der Gast aus Vechta war am Samstag vor allem eines: die Mannschaft mit weniger Fehlern. Mit einer konzentrierten und engagierten Leistung erarbeiten die Oytherinnen sich bereits im ersten Satz schnell eine deutliche Führung und dämpften die Flachter Heimspiel-Euphorie damit schon früh im Spiel. Mit 16:25 mussten sich die Blaubären geschlagen geben.

Der verflixte erste Satz
Ein bekanntes Bild in der Blaubärenhöhle. Bereits in der Vorsaison verloren die Hausdamen in 9 von 12 Heimspielen den ersten Satz, auch zum Heimauftakt. Da das historische Duell mit Bayer Leverkusen damals noch gewonnen wurde, war auch am Samstagabend die Hoffnung auf den Turnaround vorhanden. Dieser sollte jedoch ausbleiben. Auch Satz 2 begann besser für die Gäste, Oythe zog früh davon und fügte den dauerhaft hinterherlaufenden Blaubären die zweite 16:25 Niederlage zu. Damit stand fest, dass der VfL mindestens einen Punkt bereits sicher hatte und man sich aufseiten des TSV Flacht gehörig würde strecken müssen, um diesen Rückstand noch umzubiegen.

Flachter Aufbäumen kommt zu spät
Und die Binder Blaubären wachten auf. Satz 3 zeigte ein anderes Gesicht der Mannschaft, die am vergangenen Wochenende noch mit zwei furiosen Auswärtssiegen zu begeistern wusste. Flacht startete besser in den Satz, erspielte sich einen Vorsprung. Jedoch kamen die Gäste zurück ins Spiel, in der Endphase lieferten sich die beiden Teams ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, welches in der Verlängerung schließlich die Aufsteigerinnen mit 28:26 für sich entscheiden konnte. Am Ende also eine schmerzhafte Niederlage für die Binder Blaubären und ein deutlicher Sieg für die Oyther.

Fahrlässiges Spiel der Blaubären
Vom Start weg waren die Gäste besser in der Partie. Engagiert und fokussiert legten die Roten los wie die Feuerwehr, Flacht bekam früh große Probleme. Eines davon war zweifelsohne auch die eigenen Fehler. Aufschläge, Angriffe und Zuspiele landeten mehrfach im Netz, zu oft verschenkten die Gastgeberinnen einfache Bälle. Weder die Angriffe einer Frauke Neuhaus noch die Aufschläge einer Marie-Christin Werner konnten die Niedersachsinnen aus der Ruhe bringen. Mit fortschreitendem Spiel verfestigten sich die Verhältnisse: beim VfL Oythe gelang fast alles, beim TSV Flacht fast nichts.

Tyws erneut MVP – Lenk lobt Atmosphäre
Oythes neue Diagonalangreiferin Annelis Lotte Denise Tyws setzte ihren Lauf aus dem Auftaktspiel fort und wurde erneut mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet. Auf der Gegenseite ging Silber an Zuspielerin Saskia Lenk. Die Flachter Nummer 1 fand eine klare Analyse zum Spiel: „Ich glaube, dass der Gegner sehr gut auf uns eingestellt war und wir nicht alle Elemente so abrufen konnten, wie wir es können und deshalb auch nicht mit so viel Druck gegen den Gegner spielen konnten“ äußerte die Spielerin nach der Begegnung. „Es ist klar immer nicht ganz so schön zu verlieren, aber genau dann versuchen wir uns gemeinsam als Team wieder zu fangen und frisch in die nächste Woche zu starten“ fügte sie an und äußerte sich ebenfalls zur Stimmung in der Halle: „Die Stimmung in der Blaubärenhöhle ist natürlich immer sehr gut und ich hoffe, dass wir nächstes Mal wieder zeigen können, wie wir wirklich spielen können und da dann die Wand wieder genauso hinter uns haben wie sonst auch immer.“ richtet die Zuspielerin hoffnungsvolle Worte an die heimischen Fans.

Trainer findet Fehler – aber auch Positives
Blaubären-Coach Nico Reinecke hatte die Ursachen der Niederlage schnell gefunden: „Die Gründe sind relativ einfach erklärt. Wir sind nie so richtig in die Annahme gekommen. Oythe hat es gut gemacht mit der Aufschlagvariation, hatten da glaube ich auch einen klaren Plan“ äußerte sich der Trainer nach der Niederlage. „Da konnten wir nicht so richtig dagegenhalten und dann ist es auch schwierig, in unseren Rhythmus zu finden und wir haben auch gar nicht das im Angriff umsetzen können, was wir eigentlich vorhatten. Das müssen wir einfach verbessern und wir haben zwar alles versucht, aber es hat dann am Ende nicht geklappt“ fiel sein Fazit aus. Weiterhin führte er aus: „Die Annahme war das Kernproblem. Wenn wir die Annahme vorne hatten, dann haben wir’s hier und da ganz gut gemacht. Was gut war, waren die Mitten. Was auch nicht selbstverständlich ist, dass wir dann so viel über Mitte spielen oder vermehrt Mitte spielen wie in den bisherigen Spielen und das haben wir gut gemacht, das können wir mitnehmen als was Positives“, fand Flachts Cheftrainer lobende Worte für seine Mittelblockerinnen Marie-Christin Werner und Britta Schammer, welche zum ersten Mal ein Ligaspiel in der Bärenhöhle bestritt. An anderer Stelle sah er jedoch auch Spielerinnen, die weniger gut in die Partie fanden: „Die ein oder andere Angreiferin hatte so ein bisschen gebrauchten Tag“ räumte er ein, nahm sein Team aber auch in Schutz: „Auf der anderen Seite ist es auch so, dass sie einfach auch gut verteidigt haben, haben sich ganz gut eingestellt auf uns und wir sind dann nicht mehr durchgekommen. Dann ist das natürlich frustrierend, wenn der Gegner an jedem Ball irgendwie noch dran ist und du kriegst diesen Ball nicht tot, selbst wenn’s ein guter Angriff war und dann hat er doch noch die Hände darunter und dann sind sie in der Transition sehr erfolgreich gewesen, also Transition bedeutet, aus der Abwehr heraus in einen Gegenangriff zu gehen und da hat die Nummer 13 halt einen super Job gemacht“ findet der Trainer lobende Worte für die Oyther MVP. „Insgesamt glaube ich, wurde uns so ein bisschen aufgezeigt, wo wir einfach noch Defizite haben und die müssen wir jetzt eben analysieren und dann geht’s weiter.“ wagte er direkt den Ausblick auf das nächste Spiel. Auch auf die Frage, was er als Trainer in so einem Spiel tun könne, hatte Nico Reinecke eine Antwort: „Du versuchst eben, den Spielerinnen ein bisschen Technik mitzugeben, Hilfestellungen zu geben, wie sie vielleicht was umstellen können, dass es besser klappt und dann haben wir ja auch versucht so die ein oder andere Auswechslung zu machen, um vielleicht der Spielerin auch mal kurz Ruhe zu gönnen oder um auch zu gucken, kriegt die andere Spielerin das vielleicht besser hin“ erläuterte der Teamchef sein Vorgehen an der Seitenlinie.

 Blick nach vorn – Vilsbiburg wartet
„Ich meine, wir haben eh keine Zeit zum Ausruhen, wir haben jetzt Vilsbiburg und da geht’s gleich wieder in die Analyse“ konkludierte Nico Reinecke das Interview nach der Partie und richtete damit den Fokus gleich auf den kommenden Freitag. Die Binder Blaubären Flacht sind wieder auswärts gefordert und reisen zur ersten von drei Auswärtsfahrten der Saison nach Bayern. In der Ballsporthalle Vilsbiburg erwartet die Schwarz-Blauen das Duell mit den Roten Raben. Die Erstliga-Absteigerinnen sind mit zwei Siegen aus den ersten zwei Partien gegen Freisen und Berlin gestartet und untermauern den eigenen Anspruch, zu den Topfavoritinnen der Liga zu gehören.

Erneut also eine harte Nuss für unsere Blaubären, denen wir bereits jetzt viel Erfolg wünschen!

Text: Flemming Nave
Foto: Gerhard Heermann