Das Volleyball-Team des TSV Flacht lässt in der Zweiten Liga Pro gegen Kellerkind SSC Freisen beim 3:0-Erfolg so gut wie nichts anbrennen.
Jürgen Kemmner | Leonbeger Zeitung vom 03.02.25
Trainer Nico Reinecke hatte einen klaren Sieg und drei Punkte beim Gastspiel in der saarländischen Provinz gefordert – die Frauen der Binder Blaubären des TSV Flacht haben einen klaren Sieg und drei Punkte geliefert. Der Volleyball-Zweitligist aus dem Heckengäu schlug den SSC Freisen mit 3:0 (18:25, 19:25, 30:25) und kletterte wieder auf Platz fünf. Alles paletti.
„Es hätte ein Sieg mit noch etwas mehr Souveränität sein dürfen“, meinte Chefcoach Reinecke hinterher, „aber am Ende steht ein klares 3:0 und wir haben damit keinen Punkt verschenkt.“ Lediglich in dritten Durchgang hatten seine Schützlinge einen kleinen Durchhänger, nachdem der SSC Freisen zwischen Satz zwei und drei eine kleine Pause eingebaut hatte, um verdiente Spielerinnen zu ehren.
Es war ein ganz besonderes Auswärtsspiel für die Blaubären. Eine mit Heimspielcharakter. Die Partie in Freisen im Saarland ist mit einer Entfernung von etwa 200 Kilometer die kürzeste Liga-Reise für die TSV-Frauen, und das machte auch die Anhänger mächtig mobil – zwei Busse wurden gechartert, rund 110 Fans unterstützten die Mannschaft unter den insgesamt 374 Zuschauern lautstark in der Bruchwaldhalle. „Irgendwann“, erzählte Nico Reinecke, „hatte die Halle dann unseren Fans gehört.“
Die drei Punkte waren Pflicht, schließlich hatte der Gegner in dieser Saison noch kein einziges Spiel gewonnen – doch dem Blaubären-Tross war klar, dass es nicht reichen würde, durch bloße Anwesenheit zum Sieger erklärt zu werden. In den ersten beiden Sätzen waren die Frauen um Spielführerin Julia Cedeno hoch konzentriert und fokussiert, zwar waren die Durchgänge lange ausgeglichen, doch dann setzte sich die Truppe aus dem Heckengäu durch, als es in Richtung Satzgewinn ging.
Zwar beorderte Reinecke im zweiten Satz bei einer komfortablen Führung die junge Valerie Sutterer (18) für Alina Stäbler (24) auf die Libera-Position, damit sie Erfahrung und Spielminuten sammeln konnte, doch Experimente mit weiteren Personalrochaden wollte der Coach dann doch nicht wagen. „Dazu ist der SSC zu stark, viele Spiele hat er in den Sätzen nur ganz knapp verloren“, erklärte Reinecke.
Wohl wahr. Denn in Satz Nummer drei fehlte den Blaubären die bislang vorgeführte Konsequenz, das Team benötigte einige Zeit, um sich von der unerwarteten Ehrungsauszeit zu befreien. Es hatten sich hie und da Flüchtigkeitsfehler ins Spiel geschlichen. Als die behoben waren, marschierten die Gäste um die erneut als wertvollste TSV-Spielerin ausgezeichnete Angreiferin Frauke Neuhaus unaufhaltsam in Richtung Ziellinie – der erste von vier Matchbällen wurde nach 75 Spielminuten verwertet. „Es war nicht unser bestes Spiel“, monierte Nico Reinecke, „doch der Auftrag war, drei Punkte zu holen – und der wurde klar erfüllt.“
Es war auch ein Erfolg fürs Selbstbewusstsein. Nach zwei Liga-Niederlagen in Folge gegen den VfL Oythe (1:3) und Primus Rote Raben Vilsbiburg (0:3) haben die Blaubären zurück in die Erfolgsspur gefunden und gehen mental aufgerichtet in die Heimpartie am Samstag (19 Uhr) gegen Kellerkind BBSC Berlin. Da gab’s im Hinspiel ein 1:3, und wohl nicht nur Nico Reinecke ist der Ansicht: „Da haben wir was gutzumachen.“