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Am vergangenen Samstag holten die Binder Blaubären Flacht den letzten Pflichtsieg der Saison.

Am vergangenen Samstag holten die Binder Blaubären Flacht den letzten Pflichtsieg der Saison.

In Dingolfing triumphierten die TSV-Damen mit 3:2. Ein Sieg, der Punkte bringt, die für das Team von Trainer Nico Reinecke aber nur mehr ein Bonus sind. Denn für die Binder Blaubären ist der Aufstieg bereits besiegelt, die Mannschaft geht mit dem Schritt in die 1. Bundesliga einen weiteren auf der unglaublichen Reise der letzten Jahre. Zuerst muss jedoch die laufende Saison zu Ende geführt werden, die für die Blaubären schier märchenhaft verläuft. Der TSV Flacht hält sich seit Wochen hartnäckig auf Rang drei, ist nach dem Meisterschaftskampf damit „Best of the Rest“. Und das Beste kommt für die Blaubären nun zum Schluss, denn das Restprogramm der Mannschaft hat sich gewaschen. Die verbleibenden fünf Partien werden allesamt gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte gespielt. Der Start könnte kaum anspruchsvoller sein.

Trainerwechsel zündet – Borken im Höhenflug
In der Vorsaison sind die Binder Blaubären haarscharf am sportlichen Klassenerhalt vorbei, nur ein Punkt fehlte den Blaubären, um vom Abstiegsplatz zu springen und den nächsthöheren Verein hinter sich zu lassen. Der besagte Verein: die Skurios Volleys Borken. Das Team aus dem Münsterland legte eine ähnliche schwierige Saison wie die Blaubären hin. Als in der Sommerpause dann der Abschied von Trainer Chang Cheng Liu vermeldet wurde, der nach acht Spielzeiten und zwei Meistertiteln in der 2. Bundesliga Nord zum VC Bitterfeld-Wolfen in die 1. Bundesliga der Männer wechselte, schaute so mancher sicher mit Skepsis auf die Blau-Grünen. Doch diese Skepsis wich schnell. Vom SV Blau-Weiß Dingden aus der 2. Bundesliga Nord wurde mit Danuta Brinkmann die absolute Wunschlösung für die Trainerposition verpflichtet. Nicht nur das, auch der Kader wurde mit internationalen Neuzugängen wie Libera Ditte Kjær Hansen (kam vom dänischen Meister Holte IF) oder die Außenangreiferinnen Rēzija Mazure-Mago (kam vom polnischen Erstligisten San Pajda Jaroslaw) und Anastasiia Petrychenko (kam von Lecce Pallavolo ASD aus Italien) verstärkt. So aufgerüstet begann Borken, ein völlig neues Gesicht zu zeigen. Am 17. November des vergangenen Jahres unterlagen die Skurios Volleys bei den Roten Raben Vilsbiburg, es ist bis heute die einzige Niederlage für die Münsterländer in dieser Saison. Nur in sechs von 22 Spielen holte die Mannschaft weniger als drei Punkte. Nachdem man am vergangenen Samstag die Roten Raben in der heimischen Halle klar mit 3:0 schlug, hat sich das Team von Danuta Brinkmann mittlerweile auf 11 Zähler von den Verfolgern aus Vilsbiburg distanziert, die Meisterschaft scheint entschieden. Für Borken ist der erste Platz ebenso irrelevant für die kommende Saison wie für die Binder Blaubären, denn auch die Skurios Volleys werden zur kommenden Saison mit den Flachtern in Deutschlands höchster Spielklasse aufschlagen. Den Meistertitel will man in Borken natürlich trotzdem einfahren.

Flacht nicht ohne Chance
Letztmals trafen die beiden zukünftigen Erstligisten im Dezember aufeinander. In der Mergelsbergsporthalle konnte Flacht den Dominatoren der 2. Bundesliga Pro einen harten Kampf liefern und scheiterte im letzten Satz mit 25:27 nur haarscharf daran, Zählbares mit ins Heckengäu zu nehmen, wo am kommenden Samstag das Rückspiel stattfindet. Für Borken ist dies kein Selbstläufer. Neben der Ballsporthalle Vilsbiburg, wo Borken im Herbst gegen die Roten Raben unterlag, ist die Flachter Bärenhöhle die einzige Sporthalle in der zweiten Bundesliga Pro, in der die Volleys aus dem Münsterland noch nicht gewinnen konnten. Das letzte Duell der beiden Mannschaften in der Heckengäusporthalle gewannen die Blaubären vor einer entfesselten Kulisse mit 3:2. Man hat in Flacht also nichts zu verlieren.

Blaubären sehen Herausforderung mutig entgegen
Der Herausforderung, die der designierte Meister darstellt, ist man sich bei den Blaubären durchaus bewusst. „Es wird auf jeden Fall ein Fight werden und wir müssen sehr viel Engagement auf´s Feld bringen. Borken steht nicht ohne Grund dort, wo sie sind und haben nicht ohne Grund 3:0 gegen Vilsbiburg gewonnen“, sagte Zuspielerin Saskia Lenk im Vorgespräch. Mittelblockerin Julia Schneider sieht das ähnlich: „Borken ist als deutlicher Tabellenführer definitiv eine harte Nuss.“ Der Sommerneuzugang aus Ludwigsburg sieht die Blaubären dabei aber keinesfalls chancenlos, hob besonders das Hinspiel hervor: „Im Hinspiel haben wir ihnen allerdings einen Satz weggenommen und auch der vierte Satz ging knapp aus. Wir sind inzwischen als Team sehr gut zusammengewachsen und haben uns deutlich verbessert. Wenn wir es schaffen, unsere Qualität konstant aufs Feld zu bringen, könnte diese Nuss zu knacken sein“, äußerte die 29-Jährige selbstbewusst. Auch Lenk sieht Chancen für ihre Mannschaft. „Ich denke, gegen Borken wird sehr wichtig sein, dass wir in allen Elementen konstant unser Spiel spielen und es wird ausschlaggebend sein, wie wir aufschlagen“, betonte die Zuspielerin, die selbst bereits 15 Aufschlagpunkte in der laufenden Spielzeit erzielt hat. Man müsse die Annahme der Gegner unter Druck setzen, so Lenk weiter. Sie freue sich auf ein „geiles Spiel auf hohem Niveau“. „Beide Seiten werden alles geben“, verspricht die einmalige MVP.

Wir drücken unseren Blaubären die Daumen für das Spiel gegen den Tabellenführer und freuen uns auf eine gut besuchte Halle!

Text: Flemming Nave
Foto: Thomas Hacker