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Im Ü-Ei stecken keine Blaubären aus Flacht mehr

Im Ü-Ei stecken keine Blaubären aus Flacht mehr

Der Volleyball-Zweitligist steht gegen die ESA Grimma Volleys vor einer schweren Aufgabe – und benötigt dringend Punkte im Abstiegskampf.

Leonberger Kreiszeitung 04.01.2024 von Jürgen Kemmner

Der Blick auf die Tabelle der Zweiten Liga Pro könnte einem ein wenig Angst machen, wenn man den Volleyball-Frauen des TSV Flacht zugetan ist. Oder zumindest Unbehagen auslösen, denn die Binder Blaubären finden sich auf einem Abstiegsrang. Aktuell fehlt zwar nur ein Punkt in der schiefen Tabelle (nicht alle Teams haben gleich viele Spiele absolviert) ans rettende Ufer, aber die Mannschaft von Trainer Nico Reinecke hat in zehn Partien das Feld lediglich in drei Begegnungen als Sieger verlassen. Eine Quote, für die es keine Garantie auf den Ligaverbleib gibt.

Das weiß Reinecke, der hofft, „dass das neue Jahr etwas erfolgreicher verläuft als das vergangene“. An diesem Samstag (19 Uhr) sind die ESA Grimma Volleys zu Gast in der Heckengäusporthalle, der Tabellenfünfte mit sieben Siegen aus elf Partien, was auch Menschen verdeutlicht, die kein Volleyball-Gen in sich tragen, dass die Blaubären aus Flacht nicht als Favoriten ins Match gehen. Andererseits: Chancenlos sind die Frauen um Kapitänin Julia Cedeno nicht, der Chefcoach ist überzeugt, dass „wir absolut konkurrenzfähig sind und mit dem Großteil der Teams in der Liga mithalten können“. Aber dann liefert er noch diese eine, notwendige Bedingung für seine optimistische Conclusio: „Wenn wir unsere Leistungsfähigkeit konsequent abrufen.“

Daran feilt das Trainerteam schon geraume Zeit. Sie haben verschiedene Trainingsformen eingeführt, um Routinen in bestimmte Spielabläufe einzupflanzen. Auch die Psyche soll gestärkt werden, um dem Druck im Kampf gegen den Abstieg standzuhalten. Den Spielerinnen steht in Mascha Renzow ein Mentalcoach zur Verfügung, den sie jederzeit kontaktieren können. Sitzungen mit dem gesamten Team finden nicht statt, die Blaubären setzen vielmehr auf die freiwilligen, individuellen Gespräche. „Wir wissen, dass wir es können – wir müssen das alles nur konstanter abrufen“, unterstreicht Reinecke.

Nun steht den Flachter Frauen ein stressiger und vielleicht vorentscheidender Januar bevor. Vier Spiele, davor drei vor eigenem Publikum. Gegen Grimma und gegen die Allbau Volley Essen (27. Januar), einen Mitkonkurrenten im Ringen um den Ligaverbleib, sollten dringend Punkte gesammelt werden, gegen den ungeschlagenen Liga-Überflieger SW Erfurt (13. Januar) dürfte dagegen kaum was zu holen sein. Und von der Dienstreise zu Bayer Leverkusen (20. Januar) wäre es ebenfalls wichtig, mit Punkten im Gepäck nach Flacht zurückzukehren – schließlich haben die Blaubären die Werkstruppe in ihrem Liga-Debüt am 30. September in der Heckengäuhalle mit 3:1 besiegt.

„Aber“ gibt Reinecke zu bedenken, „wir sind kein Überraschungs-Ei der Liga mehr. Man kennt uns und unsere Spielweise.“ Womöglich kommen demnächst aber zwei unbekannte Variable dazu. Der Club befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit zwei Spielerinnen, die zur Mannschaft stoßen könnten. Aber noch ist die ultimative Entscheidung nicht gefallen.