Erfolgreiches Wochenende für die dezimierten Binder Blaubären des TSV Flacht: Der Volleyball-Zweitligist siegte 3:1 bei ESA Grimma und 3:0 bei VCO Dresden.
Leonberger Kreiszeitung | Ausgabe vom 17.02.25 | Jürgen Kemmner
Die Blaubären des TSV Flacht haben ein erfolgreiches Wochenende in Sachsen durchlebt. Am Samstag gewann das Team aus dem Heckengäu überwiegend überzeugend bei den ESA Grimma Volleys mit 3:1 (21:25, 25:23, 25:13, 25:20). Am Sonntag folgte ein nur im ersten Satz umkämpfter 3:0(25:22, 25:12, 25:16)-Sieg bei Kellerkind VCO Dresden, womit die Revanche für das 0:3 aus dem Hinspiel gelang.
Dabei waren die Blaubären dezimiert mit neun Spielerinnen unterwegs – so fehlte etwa Mittelblockerin Britta Schammer wegen einer privaten Verpflichtung, sie wurde von der jungen Sumeja Bristina (18) vertreten. Die 17 Jahre alte Nika Jelenic vom TSV II bekam ihre Zweitliga-Feuertaufe. „Beide haben einen tollen Job gemacht“, freute sich Trainer Nico Reinecke, „sie spielten befreit auf. Nika hat gegen Dresden zwei Aufschlag-Asse geliefert und war gut in der Annahme.“
Wichtig für die Blaubären vor allem in Grimma: die Genesung von Frauke Neuhaus. Die mit 31 Jahren älteste Spielerin des TSV Flacht hatte erst am Donnerstagabend ihr Okay gegeben, davor war sie wegen einer Krankheit stark angeschlagen. Wie wichtig die Angreiferin für die Blaubären ist, zeigte sich vor allem im hart umkämpften zweiten Satz – die Fans von ESA Grimma stöhnten, wenn die 1,85 Meter große Akteurin einen ihrer Schmetterbälle mit Urgewalt versenkte: „Immer wenn Flacht nicht mehr weiter weiß, spielen sie auf die Nummer 11.“ Es war keine Überraschung nach Spielschluss: Frauke Neuhaus wurde als wertvollste Spielerin der Gäste ausgezeichnet.
In Satz Nummer eins hatten die TSV-Frauen nach gutem Beginn am Ende ihre Souveränität eingebüßt und doch noch verloren (Reinecke: „Das haben wir uns aus der Hand nehmen lassen“), aber mit dem 1:1-Satzausgleich kippte die Waagschale in Richtung der Blaubären. Nach dem knapp verlorenen zweiten Satz rutschte die Courage der Gastgeberinnen vor 257 Zuschauern (darunter drei TSV-Fans) ein Stück weit in den Keller – Durchgang drei schnappten sich die Blaubären mit einer überragenden Dominanz mit 25:13, wobei Sumeja Bristina eine überzeugende Aufschlagserie hinlegte.
In Satz Nummer vier brauchten die Blaubären mehr Zeit als Trainer Reinecke lieb war, um das Tiebreak zu vermeiden und den Sack zuzumachen. „Wir waren hie und da etwas unkonzentriert“, bemerkte er. Schließlich zog Marie-Christin Werner ESA Grimma den Zahn mit ihren gefürchteten Rotationsaufschlägen. „Es war ein gutes Spiel mit dieser Aufstellung“, war Reinecke zufrieden.
Am Tag darauf drückte nicht Frauke Neuhaus dem Sieg ihren Stempel auf, da war es Marie-Christin Werner, der bei 15 Aufschlägen insgesamt acht Asse gelangen. Eine geradezu sensationelle Quote – die Wahl zur besten Spielerin des TSV Flacht war ihr sicher. Die Talentschmiede von VCO Dresden konnte lediglich im ersten Satz mithalten. „Es war wichtig“, sagte Reinecke, „das Team der Talente nicht ins Rollen kommen zu lassen und die Bälle von den großen Mittelspielerinnen wegzuhalten.“
Das gelang, die Blaubären setzten den Matchplan erfolgreich um, gewannen erst die Oberhand und dann auch die Partie. „Es gibt schlechtere Wochenenden als dieses“, meinte Nico Reinecke nach der Sechs-Punkte-Ausbeute bei der Sachsen-Tour.