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News

 📸 Gerhard Heermann
Binder Blaubären TSV Flacht gegen DSHS SnowTrex Köln

In einem packenden Volleyball-Duell unterlagen die Binder Blaubären Flacht am Samstagabend den Gästen von DSHS SnowTrex Köln mit 0:3. Vor heimischer Kulisse zeigten die Blaubärinnen gegen die Tabellenzweiten eine kämpferische Leistung, konnten jedoch trotz Führung in zwei Sätzen in der Crunchtime keinen Durchgang für sich entscheiden.

Die Kölnerinnen starteten stark in das Spiel und sicherten sich den ersten Satz mit 25:17. Doch die Blaubär-Ladies gaben nicht auf und kämpften sich im zweiten Satz zurück. Angeführt von ihrer Kapitänin Julia Cedeño, die später zum MVP des Spiels gekürt wurde, stand es zwischenzeitlich 23:21 für Flacht. Dennoch gelang es den Gästen, den Satz mit 26:24 zu drehen. Auch im dritten Satz boten die Flachterinnen einen spannenden Schlagabtausch und lagen erneut kurz vor dem Satzgewinn bei 24:21. Abermals schafften es die Kölnerinnen, das Ruder herumzureißen und auch diesen Satz mit 26:24 für sich zu entscheiden, was das Match beendete. 

Head-Coach Nico Reinecke äußerte sich nach dem Spiel wie folgt: "Taktisch konnten wir in der Feldabwehr die Dinge umsetzen, die wir trainiert haben. Trotz der Punkteführung im zweiten und dritten Satz gehen wir leider ohne Satz und Punktgewinn vom Feld. Da müssen wir einfach noch Kaltschnäuzigkeit beweisen und dann den Satz zu machen. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass wir gegen die Spitzenteams mithalten können, aber noch souveräner und konstanter spielen müssen, um auch in der Tabelle aus dem Keller rauszukommen."

Die Enttäuschung war groß bei den Blaubären, doch das knappe Ergebnis gegen ein Top-Team gibt Hoffnung für kommende Spiele. Die Mannschaft wird nun daran arbeiten müssen, ihre Leistungen in entscheidenden Momenten zu stabilisieren, um aus solch engen Matches als Siegerinnen hervorzugehen.


Das 0:3 des TSV Flacht in der Zweiten Liga Pro gegen DSHS Köln sieht deutlicher aus als es war. Fans trauen dem Volleyball-Team den Ligaverbleib zu.

Leonberger Kreiszeitung vom 12.02.2024 von Jürgen Kemmner

In der Ergebnisliste der Zweiten Liga Pro steht ein 0:3, also eine klare Niederlage – und wer die Volleyball-Partie des Vorletzten Binder Blaubären TSV Flacht gegen den Tabellenzweiten DSHS Snowtrex Köln nicht miterlebt hat, der könnte das in die Kategorie „was zu erwarten war“ ablegen. Doch jedem der 310 Zuschauer wurde am Samstag klar vor Augen geführt, dass das 0:3 (17:25, 24:26, 24:26) eine Begegnung auf Augenhöhe gewesen ist, mit kleinen Abstrichen den ersten Durchgang betreffend. „Das war eine sehr gute Leistung“, sagte Trainer Nico Reinecke, „wir haben vieles gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten – aber am Ende steht eben ein 0:3.“

Die letzten Minuten des dritten Satzes waren eine Blaupause der Saison, in der das chronische Leiden der Blaubären in wenigen Minuten zusammengefasst wurde. Das Team führte 24:21, besaß drei Möglichkeiten, den Satz für sich zu entscheiden – und ließ die Chancen vorüberziehen. Die Kölnerinnen gingen gar 25:24 in Führung und nutzten den ersten Matchball zum Sieg. „Wir machen Fehler zur Unzeit“, stöhnte Nico Reinecke, was eine treffende Analyse war: Immer dann, wenn die Blaubären drauf und dran waren, die Oberhand zu gewinnen, machten mitunter unerzwungene und leichte Fehler das Momentum zunichte.

Das Unternehmen Klassenverbleib wird nun noch anspruchsvollen, mittlerweile fehlen dem Team des TSV Flacht sieben Punkte auf einen Nichtabstiegsrang (VCO Dresden als Drittletzter kann nicht absteigen). Die Fans trauen den Blaubären aber noch immer das kleine Volleyball-Wunder zu.

Tscho Beuter aus Malmsheim: „Ich habe seit Jahren kein Volleyballspiel mehr gesehen und war total begeistert. Das war hochklassig, die Blaubären haben sich super geschlagen gegen den Zweiten – ich habe auf der Tribüne womöglich mehr geschwitzt als die Spielerinnen auf dem Feld. Ich glaube, sie können die Liga halten. Ich sehe jedoch in der Abwehr noch ein paar Schwächen, aber die Angriffe aus dem Mittelraum, die sind gigantisch.“

Henner Brockmeier aus Leonberg: „Ich glaube schon, dass das mit dem Klassenverbleib klappt. Das Team macht manche Sachen sehr gut – jedoch baut es manchmal kleine Fehlerstrecken ein, in denen es das Spiel aus der Hand gibt. Heute war es so nah dran gegen den Tabellenzweiten – ich fand das ein starkes Auftreten. Es waren auch ein paar Entscheidungen der Schiedsrichter darunter, die womöglich viel Unruhe ins Team der Blaubären gebracht haben.“

Dieter Dworzak aus Ditzingen: „Mit der Leistung, die die Mannschaft gezeigt hat, sollte sie gegen die Teams aus dem unteren Tabellendrittel bestehen können – ich traue den Blaubären den Klassenverbleib zu. Wären sie im Heimspiel gegen Essen so aufgetreten (0:3 verloren, d. Red.) wie gegen Köln, hätten sie das Spiel 3:0 gewonnen. Sie sollten die vielen eigenen Fehler noch abstellen, und manchmal sind sie für den Gegner zu leicht auszurechnen im Angriffsspiel.“

Hanna Vetter aus Gechingen: „An der einen oder anderen Stelle fehlte heute noch die Präzision, und auch die Abstimmung unter den Spielerinnen sollte noch besser funktionieren. Am Druck hat es gegen Köln bestimmt nicht gefehlt, das war klasse und macht definitiv Hoffnung, dass es mit dem Nichtabstieg noch klappen kann. Mit diesen Fans im Rücken sollte nichts schiefgehen.“

Rainer Bauer aus Rutesheim: „Es wird nicht einfach, aber wenn man den Werdegang der Blaubären überlegt, dann bin ich stolz, dass sie sich in dieser Saison bisher so wacker und tapfer geschlagen haben. Gegen den Tabellenzweiten war es richtig eng, besonders im dritten Satz, als es 24:21 stand – da muss man den Sack eigentlich nur noch zumachen, aber dann kam wahrscheinlich das Nervenflattern. Es war heute definitiv mehr drin, das wäre eine Riesenüberraschung gewesen. ich habe zum zweiten Mal zugeschaut und bin begeistert. Wir alle drücken die Daumen, dass die Blaubären sich in der zweiten Liga Pro halten und etablieren.“


  📸 Florian Zons 
Vorbericht Binder Blaubären TSV Flacht vs. DSHS SnowTrex Köln

Am kommenden Samstag empfangen die Binder Blaubären Flacht in der heimischen Heckengäusporthalle II das Spitzenteam DSHS SnowTrex Köln. Die Partie, die um 19:00 Uhr angepfiffen wird, verspricht Spannung, denn die Gastgeberinnen stehen unter Druck, sich vom vorletzten Tabellenplatz zu lösen, während die Kölnerinnen ihren zweiten Platz festigen wollen.

Im Hinspiel mussten sich die Blaubärinnen den Kölnerinnen mit 0:3 geschlagen geben. Trotz hart umkämpfter Ballwechsel und einem knappen ersten Satz (28:26), konnte Flacht den Siegeswillen der Kölnerinnen nicht brechen und verlor auch die folgenden Sätze mit 25:20 jeweils. Dieses Mal hofft das Team aus Flacht auf eine Revanche vor heimischem Publikum und darauf, dass der Heimvorteil und die Unterstützung der Fans ihnen zusätzliche Kraft verleihen werden.

Die Kölnerinnen reisen mit dem Selbstbewusstsein des Tabellenzweiten an und sind bestrebt, ihre Position zu behaupten. Ihre bisherige Saisonbilanz spricht für eine starke Mannschaftsleistung und taktische Disziplin. Die Binder Blaubärinnen müssen also eine außergewöhnliche Leistung zeigen, um gegen das effiziente Spiel von DSHS SnowTrex Köln anzukommen.

Für Spannung ist gesorgt, denn beide Teams haben viel zu gewinnen – und zu verlieren. Während Flacht auf einen Befreiungsschlag hofft, um dem Abstiegskampf zu entkommen, will Köln den Druck auf den Tabellenführer aufrechterhalten. Die Fans können sich auf ein intensives Match freuen, bei dem Emotionen und Kampfgeist sicherlich nicht zu kurz kommen werden.

 📸 Florian Zons 


„Es gibt keinen fertigen Plan B“

Der TSV Flacht kämpft um die Zukunft in der Zweiten Liga Pro – Manager Michael Kaiser spricht über seinen Puls, die Fans und die Chance zum Ligaverbleib | Leonberger Kreiszeitung vom 09.02.24 von Jürgen Kemmner

Die Binder Blaubären aus Flacht kämpfen in der Zweiten Liga Pro gegen den Abstieg, an diesem Samstag (19 Uhr) ist der Tabellenzweite DSHS Snowtrex Köln zu Gast in der Heckengäusporthalle. Für Manager Michael Kaiser geht es in dieser Saison mehr als um den Klassenverbleib – er hat maßgeblich daran mitgearbeitet, dass der kleine Club aus Flacht in der großen Volleyball-Welt mitspielen kann und deshalb blickt er über das Saisonende hinaus.

Herr Kaiser, welche Stimmung herrscht bei Ihnen in diesen Tagen vor, wenn Sie an die Blaubären denken?
Gut. Wir unternehmen alles, was in unserer Macht steht, um in dieser Liga zu bleiben - es sind noch neun Spiele, wir arbeiten in Ruhe weiter. Es bringt nichts, wenn du dich verrückt machst oder über irgendwelche Szenarien nachdenkst, die im Sport Gang und Gebe sind. Wir haben einen guten Kader und glauben an unser Trainerteam.

Hätten Sie das auch so nach der niederschmetternden 0:3-Klatsche in eigener Halle gegen Essen gesagt?
Danach mussten wir uns alle gewaltig schütteln, da bin ich ehrlich. Da hat man sich ganz schlecht gefühlt, und zwar auch noch am Tag danach. Es hat gebraucht, das zu verkraften. Aber mittlerweile sagen wir: Wir gehen da durch und werden nicht die weiße Fahne hissen. Im Gegenteil. Wir glauben fest daran, dass wir das aus eigener Kraft schaffen.

Das heißt, es wird sich im Team personell nichts mehr tun?
Auszuschließen sind Neuzugänge nie. Aber das Transferfenster ist geschlossen, man kann nur vertragslose Spielerinnen verpflichten. Wir haben den Kader, an den wir glauben und der die Qualität mitbringt.In vielen Partien sind es oft nur Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Wir wissen einerseits, dass das Team in der Liga mithalten kann, aber wir müssen diese fehlenden zwei, drei Prozent in den nächsten Wochen irgendwo rauskitzeln und eine Konstanz reinbringen. In Borken führen wir im ersten Satz 20:18 und verlieren ihn. Der zweite Satz endet 23:25 ... da kann man sich nichts davon kaufen, das wissen wir auch. Unterm Strich steht eine blanke Null.

Wie fühlt sich der Manager da, der nur zuschauen und nicht eingreifen kann?
Das ist extrem schwer, weil du mitleidest und du natürlich weißt, was da mit dranhängt. Das Gute ist, dass ich nicht jeden Ballwechsel sehe, weil ich viele Gespräche führe in meiner Rolle. Ich bekomme aber schon mit, läuft es gut oder läuft schlecht. Man wird da aber schon gelassener mit der Zeit.

Das heißt, Ihr Puls steigt während den Spielen nie über 80 ...
... (lacht) mal zwei. Das wäre tatsächlich mal spannend, den eigenen Puls zu kennen. Gegen Grimma etwa, als wir den dritten Satz nicht nach Hause gebracht haben, da war der Puls schon sehr, sehr hoch. Das ist für uns alle, auch für Nico (Reinecke, Cheftrainer, d. Red.) ist das ja ein Prozess. Der einzige, der dieses ganze Business wirklich von der Pike auf kennt, ist Jan Lindenmair (Sportdirektor, d. Red.), der das früher schon alles erlebt hat. Und er sagt auch immer: Jungs, wir müssen hier eine gewisse Gelassenheit behalten.

Ist aber nicht immer leicht in einer Situation wie dieser. Haben Sie einen Plan B für den Fall des Abstiegs?
Es gibt Stand heute keinen ausgearbeiteten und fertigen Plan B. Bislang planen wir liga-unabhängig. Im Volleyball ist das entspannter als im Fußball, wo gefühlt die ganze Mannschaft nach einem Abstieg von heute auf morgen weg ist. Insofern gibt es bei uns kein entsprechendes Szenario – man hat sich natürlich gedanklich immer wieder damit beschäftigt, was passieren könnte, und beobachtet die Entwicklung. Für uns ist es kein riesengroßer Unterschied zwischen Zweiter Liga Pro und Zweiter Liga Süd. Wir wissen, was wir zu tun haben, und sind da auch mit der Mannschaft dran.

Niemand muss den sportlichen und wirtschaftlichen Exodus befürchten, falls es zu einem Abstieg käme – was bedeutet das für die Sponsoren?
Es ist Gang und Gebe, dass man regelmäßig Gespräche führt. Wir reden mit unseren bestehenden Sponsoren, unabhängig davon, wo wir nächstes Jahr spielen. Wir sprechen auch mit potenziellen Sponsoren, und dann muss man sich in diesem oder jenem Fall eben zusammensetzen.

Bleiben alle dabei, egal, was passiert?
Wir gehen fest davon aus. Wir haben keine Befürchtung, dass wir irgendwie wirtschaftlich gefährdet wären. Wir sind ein kleiner Verein und sind so was von geschlossen – wenn der schlimmste Fall tatsächlich eintritt, wird bei uns nichts zusammenbrechen.

Wie sind Sie mit den Zuschauerzahlen zufrieden? 372 Fans sind es im Schnitt.
Ich schaue mir das auch an – ich glaube, wir liegen in der Liga auf Platz sechs oder sieben. Wir sind sehr zufrieden, wir sind im Vergleich mit anderen Clubs sehr gut unterwegs. Wir kommen quasi von null – wir sind in der neuen Halle, in einem neuen Umfeld, mit einer neuen Mannschaft. Wenn wir anschauen, wo die Fans herkommen, wie viele Dauerkarten haben, was wir an Merchandise-Artikeln verkaufen, sind wir wirklich sehr zufrieden. Wenn mir einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir bis auf eine Ausnahme (gegen ETV Hamburg waren es 295 Fans, d. Red.) zwischen 300 und 430 Zuschauer haben, hätte ich blind unterschrieben.

Das heißt: Der höherklassige Frauen-Volleyball hat eine Zukunft in Flacht.
Absolut. Wir wollen auch den Herren-Bereich nicht völlig vergessen, da kommen viele junge Leute nach. Wir wollen Fuß fassen auf einem Level, wo wir waren. Aber wir wollten den Sport nach vorne bringen, wollen ein Aushängeschild schaffen – und das haben wir im Damenbereich getan. Nicht einmal die ganz großen Clubs schaffen es aber, bei beiden Geschlechtern ganz oben dabei zu sein. Unser Weg hat erst begonnen, und deshalb schauen wir trotz sportlicher nicht ganz so schöner Situation, komplett nach vorn.

Zum Abschluss, vervollständigen Sie den Satz: Die Blaubären bleiben in der zweiten Liga, weil ...
(Denkt nach.) Das kurz und knackig zu sagen, fällt schwer. Weil wir wissen, dass das Team das Potenzial hat und wir alles unternommen haben, das auf die Platte zu bringen.

Das Gespräch führte Jürgen Kemmner.