Eine Weihnachtsgeschichte
- Kategorie: Volleyball
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Der Manager der Binder Blaubären Flacht, einer der Initiatoren des höchst ambitionierten Vorhabens, ist selbst immer noch mächtig erstaunt, was seine ehrenamtlichen Mitstreiter mit ihm in der (einstigen) Volleyball-Provinz geschaffen haben. „Ich empfinde Stolz und Dankbarkeit, wenn ich auf das Erreichte blicke“, sagt Michael Kaiser, „es ist atemberaubend, was bei unseren Heimspielen alles auf die Beine gestellt wurde.“ Der kleine Club hat sich in der Liga etabliert, nachdem die Funktionäre aus dem Heckengäu zu Beginn von einigen Vertretern der arrivierten Vereine ein wenig von oben herab beäugt worden waren. Der Geist der vergangenen Weihnacht war die Inspiration, die elanvolle Tatkraft und gieriges Engagement geschaffen hat.
Im Advent 2023 sind die Blaubären sportlich in der Realität angekommen. Nach enthusiastischem Start sind die Volleyballerinnen aus Flacht hart gelandet, mit drei Siegen in zehn Partien kleben sie auf Platz zwölf, einem Abstiegsrang – aber nicht ohne Aussicht, diesen zu verlassen. Die Konkurrentinnen aus Essen (10 Punkte/11 Spiele), Stralsund (11/10) und Borken (13/12) befinden sich in Schlagdistanz, doch sie werden diese Nichtabstiegsränge so erbittert verteidigen, wie Mallorca-Touristen ihre Liege am Pool in der ersten Reihe. Deshalb sehen sich Kaiser und Cheftrainer Nico Reinecke zum Handeln gezwungen. „Wir sind auf der Suche nach Verstärkung“, sagt der Manager, „wir loten aus, welche Möglichkeiten sich bieten.“
Wegen der Verletzung von Anna Tadros ist Saskia Lenk die einzige Zuspielerin im Team, was für die 23-Jährige einen erheblicher Druck darstellt, zudem fehlt den Flachtern eine Portion Variabilität. Der Kader muss breiter werden, so die Prämisse von Kaiser, der seit geraumer Zeit sondiert und Gespräche mit möglichen Kandidatinnen führt. An den Finanzen, die für eine etwaige Ablösesumme fällig würden, sollte es nicht scheitern, der Manager betont, dass der Club „wirtschaftlich voll und ganz im prognostizierten Rahmen“ liege. Der Geist der diesjährigen Weihnacht liegt in dem unbändigen Willen, die Binder Blaubären in der Zweiten Liga Pro zu etablieren.
Das dies gelingen wird, ist nicht garantiert wie die Segnung der Gläubigen am Ende des Gottesdienstes – aber die Vorzeichen lassen Raum für berechtigte Hoffnung. So erzählt Michael Kaiser, dass im Laufe der Saison neue Sponsoren eine Zusage abgegeben hätten, und zusätzliche Finanzmittel bedeuten in Ligen von höherer Qualität wie der Zweiten Liga Pro in aller Regel eine bessere Wettbewerbsfähigkeit. Der Geist der künftigen Weihnacht hat sich Michael Kaiser und den Blaubären Flacht noch nicht offenbart – aber das Ende dieser Geschichte kann ja eigentlich nur ein gutes sein ...